Folge 1341: BLOOD & SINNERS - Wenn die Teufel tanzen

Folge 1341: BLOOD & SINNERS - Wenn die Teufel tanzen

Der erste Eindruck direkt nach dem Kino
12 Minuten
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Der erste Eindruck direkt nach dem Kino

Beschreibung

vor 7 Monaten

Eine schwüle Südstaatenatmosphäre, Schwarze, die immer noch wie
Sklaven auf den Feldern Baumwolle pflücken, aber auch Schwarze,
die versuchen ihr Glück zu machen – wie die Zwillingsbrüder Smoke
und Stack (beide großartig gespielt von Michael B. Jordan). Sie
haben in Chicago Geld gemacht und wollen jetzt in ihrer alten
Heimat in Mississippi einen Tanzschuppen für ihre eigene
Community aufmachen. Dazu holen sie sich Bluesmusiker, die abends
den Gästen einheizen sollen. Und Musik, das ist der eigentliche
Dreh- und Angelpunkt dieses Films. Ein überraschend souveräner
Genrebastard: Gangsterfilm, Gesellschafts- und Rassismusdrama,
Musical und blutigem Vampirhorror. Coogler geht ein großes Risiko
ein, diese verschiedenen Stoffe ineinander zu weben. Und es
gelingt ihm. Er nimmt sich die Zeit, die interessanten Charaktere
einzuführen: die knallharten Zwillinge, der geniale junge
Bluesgitarrist und Sänger Preacherboy, die Voodoo-mächtige Annie
und viele andere.



Von der ersten Hälfte, die ganz dem Familien- und Rassismusdrama
gehört, konnte ich gar nicht genug bekommen – das hätte nach
meinem Geschmack noch zehn Stunden weitergehen können.
Herausragend. Alles strebt auf einen Höhepunkt zu: Trinken,
Tanzen und Singen im Nachtclub der Zwillingsbrüder, eine
orgiastische Feier, die in einem magischen Musikrausch mündet,
der Kultur- und Zeitgrenzen überwindet. Nichts weniger als eine
magische Selbstermächtigung der afroamerikanischen Kultur. Ein
großes Kinoereignis, das sich bis zur letzten Sekunde – inklusive
Abspann – lohnt. Im Podcast direkt nach dem Kino reden Johanna,
Harald, Tom und Thomas über großartige Kamerafahrten und die
Verführungskraft singender und tanzender Vampire.

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