Die Magie des Gegenlichts in der Porträtfotografie: Techniken, Posing und Lichtgestaltung inkl. 37 Tipps und Tricks zur optimalen Nutzung von Gegenlicht in der Porträtfotografie

Die Magie des Gegenlichts in der Porträtfotografie: Techniken, Posing und Lichtgestaltung inkl. 37 Tipps und Tricks zur optimalen Nutzung von Gegenlicht in der Porträtfotografie

8 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten

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diesen Moment kurz vor Sonnenuntergang, wenn das Licht warm über
die Landschaft fließt, die Luft stillzustehen scheint und dein
Model wie von innen heraus zu leuchten beginnt. Dieses Licht, das
sogenannte Gegenlicht, kann in der Porträtfotografie eine
geradezu magische Wirkung entfalten. Es malt Konturen, verleiht
Hauttönen einen goldenen Schimmer und verzaubert Haare zu
flammenden Auren. Doch so poetisch und emotional diese Wirkung
sein mag – um sie gezielt einzusetzen, brauchst du technisches
Verständnis, kreatives Gespür und nicht zuletzt die Fähigkeit,
dein Model bewusst zu führen. Dieses Kapitel nimmt dich mit auf
eine Reise in das kreative Spiel mit dem Gegenlicht, zeigt dir
Techniken und gibt dir hilfreiche Tipps, wie du Licht, Pose und
Ausdruck in Einklang bringst.


Gegenlicht entsteht, wenn die Hauptlichtquelle – meist die Sonne
– direkt hinter deinem Motiv steht. Du fotografierst also gegen
die Lichtquelle. Das klingt zunächst widersinnig, denn als
Anfänger lernt man oft, das Licht solle "von vorne" kommen. Doch
gerade das Licht von hinten hat das Potenzial, aus einem simplen
Porträt ein emotional aufgeladenes Kunstwerk zu machen. Es
umschmeichelt die Silhouette, lässt Lichtstrahlen durch
Haarspitzen tanzen und erzeugt eine Tiefe, die kaum eine andere
Lichtführung bieten kann.


Was du verstehen musst: Gegenlicht ist nicht einfach nur „hell
von hinten“. Es ist auch eine Herausforderung an deine Kamera –
und an dich als Fotograf*in. Automatische Belichtungsmessung
gerät ins Straucheln, Kontraste können brutal wirken, Details im
Gesicht verschwinden in der Dunkelheit oder das ganze Bild wird
flau und verwaschen. Doch genau darin liegt auch dein kreativer
Spielraum.


Zunächst einmal ist es entscheidend, dass du manuell belichtest.
Die Kamera misst das viele Licht von hinten und unterbelichtet in
der Regel dein Hauptmotiv. Stell also Belichtungszeit, Blende und
ISO selbst ein, achte auf das Histogramm und orientiere dich eher
an den Hauttönen deines Models als an der Gesamthelligkeit des
Bildes.


Eine Technik, die sich bewährt hat, ist das sogenannte
„Spot-Metering“ auf das Gesicht. Noch besser: Du verwendest ein
externes Belichtungsmessgerät oder – wenn du auf Nummer sicher
gehen willst – fotografierst in RAW, damit du später in der
Nachbearbeitung gezielt aufhellen kannst, ohne Details zu
verlieren.


Eine weitere Möglichkeit ist der gezielte Einsatz von Reflektoren
oder Blitzlicht. Besonders ein goldfarbener Reflektor kann bei
Gegenlicht wahre Wunder bewirken: Er fängt das Licht ein und
wirft es warm auf das Gesicht zurück. Du erzeugst so eine Balance
zwischen Vorder- und Hintergrundlicht und erhältst ein harmonisch
ausgeleuchtetes Bild.


Das Posing im Gegenlicht sollte bewusst gestaltet sein.
Bewegungen und natürliche Gesten wirken besonders lebendig, wenn
das Licht durch Haare, Kleidung oder Finger scheint. Lade dein
Model ein, mit dem Licht zu spielen – sich leicht zu drehen, mit
den Händen durch die Haare zu fahren oder einfach zu gehen.
Gerade der sogenannte "Hairlight-Effekt", bei dem einzelne
Strähnen aufleuchten, wirkt besonders ausdrucksstark bei
lockerem, offenem Haar.


Auch Transparenz ist ein Thema: Stoffe wie Chiffon, Spitze oder
dünne Baumwolle lassen das Licht durchscheinen und schaffen
faszinierende Texturen und Ebenen. Das Outfit deines Models kann
also gezielt auf das Gegenlicht abgestimmt werden – ein weißes
Kleid wirkt im Gegenlicht fast ätherisch, während dunkle Kleidung
Silhouetten betont.

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