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Erweitertes Soziogramm einer Missbrauchsfamilie in Hörbuchform
Beschreibung
vor 7 Monaten
„Kann man ein Kind nicht auf viele Arten vergewaltigen?“ In
dieser wieder in der Ich-Form erzählten Episode geht es um
Demütigung durch körperliche und emotionale
Gewalt. Der Junge freut sich auf eine dreiwöchige
Radtour mit einer Jugendgruppe. Nicht nur, weil er damit drei
Wochen dem Zugriff des prügelnden Stiefvaters entzogen ist.
Sondern auch, weil er ein Gefühl der Zugehörigkeit zu den
gleichaltrigen Schulkameraden und des Selbstwerts verspürt, das
er sonst kaum erlebt. Er hat etwas, das sie auch haben – den
Wimpel „Geprüfter Radfahrer“ an seinem frisch geputzten Rad – und
das er selbst erworben hat: „Ich kann was.“ Als der Stiefvater am
Abfahrttag den Wimpel erblickt, sagt er: „Was soll das? Du kannst
doch gar nicht Rad fahren. Der Wimpel kommt weg, sonst fährst du
gar nicht erst mit.“ Er schlägt den Jungen und reißt den Wimpel
ab. Wieder äußert sich die krasse Dualität der
Realitäten: Das Kind kann ja in Wirklichkeit ganz
offensichtlich Rad fahren, aber die „Wahrheit“ des Stiefvaters
besteht darin, dass das Kind nichts wert ist und nichts kann, und
er setzt dieses Dogma auch hier wieder mit Gewalt durch. Die
Scham vor den Schulkameraden ist so groß, dass
das Kind nur schweigen kann.
Ein weiteres Beispiel für diese Demütigung durch
körperliche und emotionale Gewalt, diesmal durch die
Mutter, ist die zweite Szene. Das Kind ist beim
Friseur, dieser schlägt ihm vor, statt des von der Mutter
gewünschten Scheitels sich einen Pony schneiden zu lassen. Die
Mutter bestraft das Kind für diese Eigenmächtigkeit durch
extreme körperliche Gewalt, indem sie mehrere
hölzerne Kochlöffel auf dem Gesäß des Kindes zerschlägt. Auf den
Protest des Kindes, dazu habe sie kein Recht, antwortet sie: „Ich
bin deine Mutter und habe immer das Recht, dich zu schlagen. Und
wenn du zwei Meter groß wirst und ich auf einen Stuhl steigen
muss, um dich zu ohrfeigen.“ Dann nimmt die Mutter das Kind mit
zum Friseur, der auf Weisung der Mutter den Haarschnitt ändert.
Auch in dieser Situation kann das Kind vor dem Friseur nur
schweigen und dessen Blick ausweichen, weil seine
Scham so groß ist.
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