Episode 26: Wie immer auf der Straße

Episode 26: Wie immer auf der Straße

Häusliche Gewalt / Sexueller Missbrauch
5 Minuten
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Beschreibung

vor 7 Monaten

Der Ich-Erzähler setzt hier die Gewalt in der elterlichen Wohnung
in Bezug zu seinen Erfahrungen mit Drogen und
Prostitution. „Jeder Platz auf der Straße ist
sicherer als zu Hause. … Mich erwartet kein Zuhause, mich
erwartet nur eine Behausung.“ Er habe „die Fähigkeit, ein Zuhause
zu haben“, verloren. Suizidale Tendenz und
Todessehnsucht sprechen sich in dem Satz aus:
„Der einzige Ort, wo das Leben noch erträglich zu sein scheint,
ist die Hölle selbst.“ Diese Hölle findet der Ich-Erzähler in den
Darkrooms von Schwulenbars, „denn dort, im Gemenge anonymer
Körper, konnte ich alles wiederholen, was das Leben mich gelehrt
hatte“. Die Frage von Hetero-, Bi- oder Homosexualität spielet
dabei keine Rolle, der Ich-Erzähler sieht hier einen krankhaften
Wiederholungszwang am Werk - „so krank, wie nur
einer sein kann, für den Liebe nur Schmerz – Weltuntergang – und
Sexualität Rausch und Strafe zugleich ist.“ Ekel
und Scham sind stets gegenwärtig, vor allem
wiederholt sich beim Hinausgehen aus den Bars wieder das von der
Vergewaltigung im Keller (vgl. Episode 5) her bekannte Gefühl,
das Kainszeichen als für alle sichtbares
Stigma zu tragen.

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