Das grösste Sprachensterben der Geschichte - Gründe und Lösungen
Jeden Monat stirbt irgendwo auf der Welt eine Sprache. Bis Ende des
21. Jahrhunderts könnte die Hälfte aller Sprachen verschwunden
sein. Wir zeigen die Gründe für dieses massive Sprachensterben auf
und suchen mit Sprachwissenschaftler Stefan Schnell n ...
54 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Monaten
Jeden Monat stirbt irgendwo auf der Welt eine Sprache. Bis Ende des
21. Jahrhunderts könnte die Hälfte aller Sprachen verschwunden
sein. Wir zeigen die Gründe für dieses massive Sprachensterben auf
und suchen mit Sprachwissenschaftler Stefan Schnell nach Lösungen.
Schuld am grossen Sprachensterben der letzten Jahrhunderte,
Jahrzehnte und Jahre sind Kolonialismus, Nationalismus,
Globalisierung, Klimakrise und Umweltzerstörung. Aber auch
eigentlich positive Entwicklungen wie der Ausbau des Schulsystems
in entlegenen Gebieten bedrohen kleine Sprachen, die oft nur in
einem einzigen Dorf von wenigen hundert Leuten gesprochen werden.
Diese Dynamiken beschreiben der Sprachwissenschaftler Stefan
Schnell und der Journalist Arnfrid Schenk in ihrem «Atlas der vom
Aussterben bedrohten Sprachen». Und sie porträtieren gefährdete
Sprachen aus aller Welt, die die Vielfalt menschlicher Sprachen vor
Augen führen. Wie man Sprachen zu retten versucht Das
Sprachensterben als Ganzes aufzuhalten, ist unmöglich. Aber es gibt
verschiedene Massnahmen, die ergriffen werden können, um einzelne
Sprachen zu unterstützen. Das kann ein offizieller Status als
Schul- oder Amtssprache sein, wie etwa beim Rätoromanisschen. Oder
bei kleineren Sprachen auch die Dokumentation und
Verschriftlichung, was das Prestige dieser Sprachen gegenüber
grösseren, konkurrenzierenden Sprachen heben kann. Stefan Schnell
von der Universität Zürich hat selber eine gefährdete Sprache
dokumentiert, das Vera'a aus dem ozeanischen Inselstatt Vanuatu. In
der Sendung erklärt er, wie er diese Sprache dokumentiert hat und
dass die Überlebensaussichten mindestens mittelfristig gar nicht so
schlecht aussehen. Was heisst «bimäid»? Und wo sagt man «mir goi»?
Im Mundart-Briefkasten geht es diese Woche um die sogenannte
Beteuerungsformel «bimäid», die vor allem in der Innerschweiz
gebräuchlich ist, sowie um die verschiedenen Dialekt-Formen des
Verbs «gehen» im Plural. Auch eine Erklärung zu einem Familiennamen
darf nicht fehlen: Dieses Mal geht es um den Namen Blumenstein -
der je nach Familiengeschichte jüdisch sein kann, aber nicht muss.
Haikus auf Elsässisch und Japanisch Ausserdem stellen wir Ihnen den
neuen Gedichtband des Elsässers Edgar Zeidler vor. Er hat sich zum
ersten Mal die kurze japanische Gedichtform des Haikus vorgenommen.
Geschrieben hat er die Haikus in seiner Muttersprache Elsässisch
und hat sie dann ins Französische und ins Hochdeutsche übersetzt.
Ausserdem gibt es Zeidlers Gedichte auch noch in einer japanischen
Übertragung von Daisuke Sakumoto. Der junge Japaner befasst sich
auch wissenschaftlich mit dem Elsässischen - inspiriert von einem
längeren Aufenthalt im Elsass in seiner Kindheit. Buch-Tipps: ·
Arnfrid Schenk und Stefan Schnell: Atlas der vom Aussterben
bedrohten Sprachen. Von Nordfriesland bis nach Amazonien.
Dumont-Verlag 2025. 223 Seiten. · Edgar Zeidler und Daisuke
Sakumoto: Ùffem Erleblätt..., Sur la feuille de l'aulne, Auf dem
Erlenblatt. Haiku & Senryū, Elsässisch, Français, Deutsch,
Japanisch. Eigenverlag 2025. Erhältlich in der Buchhandlung Mille
feuilles in Altkirch (F).
21. Jahrhunderts könnte die Hälfte aller Sprachen verschwunden
sein. Wir zeigen die Gründe für dieses massive Sprachensterben auf
und suchen mit Sprachwissenschaftler Stefan Schnell nach Lösungen.
Schuld am grossen Sprachensterben der letzten Jahrhunderte,
Jahrzehnte und Jahre sind Kolonialismus, Nationalismus,
Globalisierung, Klimakrise und Umweltzerstörung. Aber auch
eigentlich positive Entwicklungen wie der Ausbau des Schulsystems
in entlegenen Gebieten bedrohen kleine Sprachen, die oft nur in
einem einzigen Dorf von wenigen hundert Leuten gesprochen werden.
Diese Dynamiken beschreiben der Sprachwissenschaftler Stefan
Schnell und der Journalist Arnfrid Schenk in ihrem «Atlas der vom
Aussterben bedrohten Sprachen». Und sie porträtieren gefährdete
Sprachen aus aller Welt, die die Vielfalt menschlicher Sprachen vor
Augen führen. Wie man Sprachen zu retten versucht Das
Sprachensterben als Ganzes aufzuhalten, ist unmöglich. Aber es gibt
verschiedene Massnahmen, die ergriffen werden können, um einzelne
Sprachen zu unterstützen. Das kann ein offizieller Status als
Schul- oder Amtssprache sein, wie etwa beim Rätoromanisschen. Oder
bei kleineren Sprachen auch die Dokumentation und
Verschriftlichung, was das Prestige dieser Sprachen gegenüber
grösseren, konkurrenzierenden Sprachen heben kann. Stefan Schnell
von der Universität Zürich hat selber eine gefährdete Sprache
dokumentiert, das Vera'a aus dem ozeanischen Inselstatt Vanuatu. In
der Sendung erklärt er, wie er diese Sprache dokumentiert hat und
dass die Überlebensaussichten mindestens mittelfristig gar nicht so
schlecht aussehen. Was heisst «bimäid»? Und wo sagt man «mir goi»?
Im Mundart-Briefkasten geht es diese Woche um die sogenannte
Beteuerungsformel «bimäid», die vor allem in der Innerschweiz
gebräuchlich ist, sowie um die verschiedenen Dialekt-Formen des
Verbs «gehen» im Plural. Auch eine Erklärung zu einem Familiennamen
darf nicht fehlen: Dieses Mal geht es um den Namen Blumenstein -
der je nach Familiengeschichte jüdisch sein kann, aber nicht muss.
Haikus auf Elsässisch und Japanisch Ausserdem stellen wir Ihnen den
neuen Gedichtband des Elsässers Edgar Zeidler vor. Er hat sich zum
ersten Mal die kurze japanische Gedichtform des Haikus vorgenommen.
Geschrieben hat er die Haikus in seiner Muttersprache Elsässisch
und hat sie dann ins Französische und ins Hochdeutsche übersetzt.
Ausserdem gibt es Zeidlers Gedichte auch noch in einer japanischen
Übertragung von Daisuke Sakumoto. Der junge Japaner befasst sich
auch wissenschaftlich mit dem Elsässischen - inspiriert von einem
längeren Aufenthalt im Elsass in seiner Kindheit. Buch-Tipps: ·
Arnfrid Schenk und Stefan Schnell: Atlas der vom Aussterben
bedrohten Sprachen. Von Nordfriesland bis nach Amazonien.
Dumont-Verlag 2025. 223 Seiten. · Edgar Zeidler und Daisuke
Sakumoto: Ùffem Erleblätt..., Sur la feuille de l'aulne, Auf dem
Erlenblatt. Haiku & Senryū, Elsässisch, Français, Deutsch,
Japanisch. Eigenverlag 2025. Erhältlich in der Buchhandlung Mille
feuilles in Altkirch (F).
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