Professorin Dr. Maria J. Debre: Internationale Organisationen unter Druck | Antrittsvorlesung

Professorin Dr. Maria J. Debre: Internationale Organisationen unter Druck | Antrittsvorlesung

Maria J. Debre ist Inhaberin des Lehrstuhls für Internationale Beziehungen an der Zeppelin Universität.
47 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten
Autoritäre Regime gewinnen in der internationalen Politik zunehmend
an Einfluss – und damit auch ihre Rolle in regionalen und
internationalen Organisationen. In ihrer Antrittsvorlesung widmet
sich Maria J. Debre der Frage, wie autoritäre Regime internationale
Kooperation nutzen und gestalten und damit die liberale
internationale Ordnung herausfordern. Im Zentrum ihrer Forschung
stehen dabei „Dictator Clubs“, regionale Organisationen, die dazu
dienen, autoritäre Herrschaft zu stabilisieren, demokratische
Normen zu untergraben und illiberale Werte zu verbreiten. Während
regionale Zusammenarbeit normalerweise mit Demokratisierung,
Frieden und Menschenrechten assoziiert wird, stellt Debre in ihrem
Vortrag die Schattenseiten regionaler Kooperation in den
Vordergrund. Auch große internationale Organisationen wie die
Vereinten Nationen oder die Europäische Union haben mit den
Auswirkungen von Autokratisierung und Geopolitik zu kämpfen –
manche sind dabei erfolgreich, andere verschwinden vom Radar der
Mitgliedstaaten und werden aufgelöst. Im Ausblick auf ihre aktuelle
Forschung beleuchtet Debre, wie internationale Organisationen
effektiv mit verschiedenen Herausforderungen umgehen können und
welche Rolle Autokratisierung für Entscheidungsprozesse in
internationalen Organisationen, für die Entwicklung von
internationalem Recht und die Verschiebung von Diskursen um
Menschenrechte spielen. Maria J. Debre studierte Staats- und
Politikwissenschaften an der Universität Passau, der Universität
Potsdam und der Université Laval in Québec. Nach ihrem Bachelor-
und Masterabschluss promovierte sie an der Freien Universität
Berlin im Rahmen der Berlin Graduate School of Transnational
Studies und der Kolleg-Forschergruppe „The Transformative Power of
Europe“. In ihrem letzten Promotionsjahr war sie Fox International
Fellow am Whitney and Betty MacMillan Center for International and
Area Studies an der Yale University. In ihrer Doktorarbeit
beschäftigte sie sich mit den Auswirkungen regionaler und
internationaler zwischenstaatlicher Organisationen auf das
Überleben autoritärer Regime. Im Anschluss an ihre Promotion
arbeitete Maria J. Debre als Postdoktorandin im
European-Research-Council-Projekt „,Who gets to live forever?‘
Towards an Institutional Theory on the Decline and Death of
International Organizations” am Department of Political Science der
Maastricht University. Zuletzt verstärkte sie als wissenschaftliche
Mitarbeiterin die Professur für Politikwissenschaft, insbesondere
internationale Organisationen an der Wirtschafts- und
Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam.

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