Tattoo: "Dem Augenblick Dauer verleihen" von Johann Wolfgang von Goethe. Fotografie und Zeit #GedankenZumLeben
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"Dem Augenblick Dauer verleihen" ist ein Ausdruck, der tief in
der Poesie und Philosophie von Johann Wolfgang von Goethe
verwurzelt ist, auch wenn er nicht direkt aus seinen Werken
stammt. Dieses Konzept spiegelt jedoch Goethes tiefe
Auseinandersetzung mit den Themen Zeit, Vergänglichkeit und dem
menschlichen Bestreben, das Flüchtige festzuhalten, wider. In
Bezug auf Fotografie und Zeit lässt sich dieser Gedanke besonders
fruchtbar explorieren.
Johann Wolfgang von Goethe, einer der größten Dichter und Denker
Deutschlands, war bekannt für seine Fähigkeit, die komplexen und
oft widersprüchlichen Aspekte der menschlichen Erfahrung in
seinen Werken einzufangen. Sein literarisches und
wissenschaftliches Schaffen zeigt eine tiefe Faszination für die
Natur, die menschliche Seele und die flüchtigen Momente des
Lebens. Goethe sah in der Vergänglichkeit nicht nur einen Grund
zur Melancholie, sondern auch eine Quelle der Schönheit und
Inspiration. Das Festhalten dieser flüchtigen Momente, das
Verleihen von Dauer an den Augenblick, ist ein wiederkehrendes
Thema in seiner Poesie, das auch heute noch in der Kunst und
Philosophie Anklang findet.
Mit der Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert, also nach
Goethes Zeit, entstand ein neues Medium, das es ermöglichte,
Goethes Ideal vom "Verleihen von Dauer an den Augenblick" in
einer bis dahin unmöglichen Weise zu realisieren. Fotografie
bietet die einzigartige Möglichkeit, einen flüchtigen Moment
festzuhalten und für die Nachwelt zu bewahren. Durch das
Einfrieren eines spezifischen Zeitpunkts kann die Fotografie dem
menschlichen Gedächtnis etwas Greifbares bieten, an dem es sich
festhalten kann. Dieses Verewigen des Augenblicks durch die Linse
der Kamera wird zu einer kraftvollen Form des Widerstands gegen
die Vergänglichkeit, die Goethe so faszinierte.
Die Fotografie interagiert auf komplexe Weise mit dem Konzept der
Zeit. Einerseits scheint sie die Zeit anzuhalten, einen ewigen
Moment zu schaffen, der den Gesetzen der Vergänglichkeit trotzt.
Andererseits ist jede Fotografie tief in ihrem spezifischen
historischen und kulturellen Kontext verankert; sie ist ein Kind
ihrer Zeit, das die vergangenen Realitäten, Emotionen und
Atmosphären einfängt. So wird Fotografie zu einem Dialog zwischen
Vergangenheit und Gegenwart, zwischen dem festgehaltenen Moment
und seinem Betrachter. Dieser Dialog verleiht dem flüchtigen
Augenblick nicht nur Dauer, sondern auch Tiefe und
Mehrdeutigkeit.
Während Goethe selbst die Fotografie nie erlebte, ist es
verlockend, sich vorzustellen, wie er auf dieses Medium reagiert
hätte, das die Vergänglichkeit einfangen und transformieren kann.
Goethes Werke, die die Flüchtigkeit des Lebens und die Suche nach
Bedeutung innerhalb dieser Vergänglichkeit thematisieren, finden
ein Echo in der Art und Weise, wie Fotografie mit diesen Themen
umgeht. Fotografien sind nicht nur visuelle Dokumente; sie sind
auch philosophische Reflexionen über Zeit, Erinnerung und die
menschliche Existenz.
Die Fotografie erweitert somit unsere Fähigkeit, dem Augenblick
Dauer zu verleihen, indem sie uns erlaubt, Vergangenheit
festzuhalten und zu reflektieren. In diesem Sinne kann sie als
moderne Fortsetzung von Goethes Suche nach einem tieferen
Verständnis der menschlichen Erfahrung gesehen werden.
Fotografie, als Kunst und Technik, verkörpert das Bestreben, den
Lauf der Zeit zu erfassen und zu verstehen, ein Bestreben, das
tief in der menschlichen Natur verwurzelt ist und in Goethes Werk
eine poetische Ausdrucksform findet.
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