«Wahre Liebe: Doris und Josef» von Erwin Koch

«Wahre Liebe: Doris und Josef» von Erwin Koch

Sie schienen wahrlich nicht füreinander bestimmt: die übergewichtige Doris aus dem Thurgau und der leidenschaftliche Bähnler Josef aus dem Luzerner Hinterland. Und dennoch lernen sich die beiden kennen und lieben, gegen alle Hindernisse. Und von denen ...
42 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten
Sie schienen wahrlich nicht füreinander bestimmt: die
übergewichtige Doris aus dem Thurgau und der leidenschaftliche
Bähnler Josef aus dem Luzerner Hinterland. Und dennoch lernen sich
die beiden kennen und lieben, gegen alle Hindernisse. Und von denen
hatte das Leben für beide mehr als genug parat. Wer das Hörspiel am
Radio hören will: Freitag, 28.02.2025, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Mit
zwanzig ist Doris müde, allein und enttäuscht. Von den Eltern
verschupft, durch Heime geschleust, benutzt, ausgelacht. «Wo bist
du, treuer ehrlicher Mann?», schreibt sie in einen Chat. Josef
antwortet, auch er ein Enttäuschter. Seit der Lehre war er 15 Jahre
lang als Rangierarbeiter bei der Bahn gewesen, dann hat man ihn
gekündigt aus heiterem Himmel. Ausgerechnet ihn, der nichts so sehr
liebt wie Lokomotiven, Waggons und Weichen. Josef rächt sich, wird
erwischt, ein Desaster. Und trotzdem kommt es zum Happy End, mit
Doris. Mit: Lotti Happle (Doris), Patric Gehrig (Josef), Jeanne
Devos (Erzählerin), Samuel Streiff (Erzähler) Komposition: Malte
Preuss - Tontechnik: Björn Müller - Hörspielfassung und Regie: Reto
Ott - Produktion: SRF 2023/24 - Dauer: 42’ Erwin Koch macht das
Glück von Doris und Josef anschaulich, indem er es beschreibt, ohne
es abzuwerten. Sein Trick besteht darin, keine Gefühle zu
schildern, sondern sich auf das äusserlich Sichtbare und das, was
ihm berichtet wurde, zu beschränken. Mit geradezu
wissenschaftlicher Exaktheit benennt er immer wieder die Orte,
Strassen und Hausnummern des Geschehens, das Datum und die Uhrzeit.
In diesen kategorialen Rahmen von Raum und Zeit stellt er die
Menschen seiner Geschichten, deren Leben auf unterschiedlichste
Weise den Tatbestand der Liebe erfüllt. Jörg Magenau, DLF, 2012
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