Beten in Einheit - Karsten Klemme
Ich bete darum, dass sie alle eins sind – sie in …
53 Minuten
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Beschreibung
vor 10 Monaten
Ich bete darum, dass sie alle eins sind – sie in uns, so wie du,
Vater, in mir bist und ich in dir bin. (Johannes 17,21 NGÜ) Wie
kommt es, dass uns Gott allein in der Natur oft näher ist als in
einer Gebetsgemeinschaft mit anderen Christen? Selbst wenn wir uns
nach Verbundenheit und Gebet in Einheit sehnen, ist diese oft nicht
so einfach herzustellen. Zu verschieden sind die theologischen
Sichtweisen und persönlichen Präferenzen. Die säkulare westliche
Gesellschaft fördert die Individualisierung, unser Denken ist davon
geprägt. Soziologen sprechen von der “Atomisierung”. Jesus betet im
hohepriesterlichen Gebet für die völlige Einheit seiner Nachfolger.
Im Brief des Paulus an die Philipper (Kapitel 2,1-7) finden wir
Hinweise, wie wir zu mehr Einheit im Gebet gelangen können. Es geht
um die gleiche Gesinnung, um dasselbe Ziel, um Bescheidenheit und
mitfühlende Liebe. Die Josephsgeschichte im Alten Testament
(Genesis 37-50) kann uns hier einiges lehren. Joseph ist ein Bild
für Christus. Trotz Neid, Eifersucht, Zynismus und dem Verkauf in
die Sklaverei stellt er sich im entscheidenden Moment zu seinen
Brüdern. Er hat den “Drohnenblick” und erkennt hinter dem Leiden
und der Entfremdung die geheimnisvolle Vorsehung Gottes. Am Ende
geht es darum, dass ein erst noch entstehendes Volk in seinen
Anfängen vor dem Hungertod gerettet wird. Joseph hatte sich darauf
vorbereitet, ein einsames Leben in Ägypten zu führen. Mit all
dieser starken Selbstgenügsamkeit, die in ihm zusammenbricht,
betrachtet er seine Brüder. Es ist seine Liebe zu ihnen, die sich
ihren Weg durch all seine Fähigkeit bahnt, ohne sie auszukommen,
und die die Bollwerke, die er um sein Herz errichtet hatte, wie
eine Flut hinwegfegt. Das ist es, was ihn vor ihnen zusammenbrechen
lässt: ein Mann, der von seiner eigenen Liebe besiegt wird und sie
nicht kontrollieren kann. Resilienz und Coolness können uns helfen,
unser “Ägypten” effizient zu verwalten. In der Gebetsgemeinschaft
nach Johannes 17 aber dürfen Masken und Rollen keine Rolle mehr
spielen. Als Schwestern und Brüder, als Glieder am Leib Christi,
verbindet uns die DNA des Glaubens. Gott schenkt uns die Gnade der
Vergebungsbereitschaft und der Demut – die Gnade, uns im Gebet von
der Liebe besiegen zu lassen.
Vater, in mir bist und ich in dir bin. (Johannes 17,21 NGÜ) Wie
kommt es, dass uns Gott allein in der Natur oft näher ist als in
einer Gebetsgemeinschaft mit anderen Christen? Selbst wenn wir uns
nach Verbundenheit und Gebet in Einheit sehnen, ist diese oft nicht
so einfach herzustellen. Zu verschieden sind die theologischen
Sichtweisen und persönlichen Präferenzen. Die säkulare westliche
Gesellschaft fördert die Individualisierung, unser Denken ist davon
geprägt. Soziologen sprechen von der “Atomisierung”. Jesus betet im
hohepriesterlichen Gebet für die völlige Einheit seiner Nachfolger.
Im Brief des Paulus an die Philipper (Kapitel 2,1-7) finden wir
Hinweise, wie wir zu mehr Einheit im Gebet gelangen können. Es geht
um die gleiche Gesinnung, um dasselbe Ziel, um Bescheidenheit und
mitfühlende Liebe. Die Josephsgeschichte im Alten Testament
(Genesis 37-50) kann uns hier einiges lehren. Joseph ist ein Bild
für Christus. Trotz Neid, Eifersucht, Zynismus und dem Verkauf in
die Sklaverei stellt er sich im entscheidenden Moment zu seinen
Brüdern. Er hat den “Drohnenblick” und erkennt hinter dem Leiden
und der Entfremdung die geheimnisvolle Vorsehung Gottes. Am Ende
geht es darum, dass ein erst noch entstehendes Volk in seinen
Anfängen vor dem Hungertod gerettet wird. Joseph hatte sich darauf
vorbereitet, ein einsames Leben in Ägypten zu führen. Mit all
dieser starken Selbstgenügsamkeit, die in ihm zusammenbricht,
betrachtet er seine Brüder. Es ist seine Liebe zu ihnen, die sich
ihren Weg durch all seine Fähigkeit bahnt, ohne sie auszukommen,
und die die Bollwerke, die er um sein Herz errichtet hatte, wie
eine Flut hinwegfegt. Das ist es, was ihn vor ihnen zusammenbrechen
lässt: ein Mann, der von seiner eigenen Liebe besiegt wird und sie
nicht kontrollieren kann. Resilienz und Coolness können uns helfen,
unser “Ägypten” effizient zu verwalten. In der Gebetsgemeinschaft
nach Johannes 17 aber dürfen Masken und Rollen keine Rolle mehr
spielen. Als Schwestern und Brüder, als Glieder am Leib Christi,
verbindet uns die DNA des Glaubens. Gott schenkt uns die Gnade der
Vergebungsbereitschaft und der Demut – die Gnade, uns im Gebet von
der Liebe besiegen zu lassen.
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