Slowenien und Italien: Zwei Länder – eine Kulturhauptstadt
Mit dem italienischen Gorizia und dem slowenischen Nova Gorica sind
dieses Jahr zum ersten Mal zwei Städte in zwei Ländern als
europäische Kulturhauptstadt ausgewählt worden. Die Kultur
überwindet Grenzen.
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vor 10 Monaten
Mit dem italienischen Gorizia und dem slowenischen Nova Gorica sind
dieses Jahr zum ersten Mal zwei Städte in zwei Ländern als
europäische Kulturhauptstadt ausgewählt worden. Die Kultur
überwindet Grenzen. Jean Monnet, einer der Gründerväter der
Europäischen Gemeinschaften, der Vorgängerin der EU, soll angeblich
einmal gesagt haben: »Wenn ich nochmals mit dem Aufbau Europas
beginnen könnte, würde ich mit der Kultur beginnen». So oder so:
Wahr ist dieser Satz auf jeden Fall. Der Beweis sind die
diesjährigen Kulturhauptstädte Gorizia in Italien und Novo Gorica
in Slowenien. Einst gehörte Gorizia zu Österreich-Ungarn und galt
als «Nizza Österreichs». Nach 1918 wurde Gorizia italienisch, und
1945 wurde die Stadt sogar geteilt. Das Zentrum gehörte zu Italien
und die Aussenbezirke wurden zu Nova Gorica, einer sozialistischen
Planstadt Jugoslawiens. Von 1947 bis 1954 waren beide Teile durch
den Eisernen Vorhang hermetisch getrennt. Familien wurden
auseinandergerissen. Später wurden die Schlagbäume schrittweise
wieder gehoben. Heute sind Gorizia und Nova Gorica gemeinsam eine
Kulturhauptstadt Europas. Und das ist wichtig. Denn Gorizia und
Nova Gorica haben einen unterschiedlichen Blick auf eine
gemeinsame, blutige Geschichte. Der italienische Diktator Mussolini
ist noch immer Ehrenbürger von Goriza und der Namenszug von Tito,
dem jugoslawischen Autokraten, prangt noch immer auf den Hängen
hinter Nova Gorica. Mussolini unterdrückte die Slowenen blutig und
Titos Partisanen rächten sich grausam an den Italienern. Nun
versuchen Gorizia und Nova Gorica zu verstehen, dass die blutigen
Geschichten zwei Seiten derselben Medaille sind.
dieses Jahr zum ersten Mal zwei Städte in zwei Ländern als
europäische Kulturhauptstadt ausgewählt worden. Die Kultur
überwindet Grenzen. Jean Monnet, einer der Gründerväter der
Europäischen Gemeinschaften, der Vorgängerin der EU, soll angeblich
einmal gesagt haben: »Wenn ich nochmals mit dem Aufbau Europas
beginnen könnte, würde ich mit der Kultur beginnen». So oder so:
Wahr ist dieser Satz auf jeden Fall. Der Beweis sind die
diesjährigen Kulturhauptstädte Gorizia in Italien und Novo Gorica
in Slowenien. Einst gehörte Gorizia zu Österreich-Ungarn und galt
als «Nizza Österreichs». Nach 1918 wurde Gorizia italienisch, und
1945 wurde die Stadt sogar geteilt. Das Zentrum gehörte zu Italien
und die Aussenbezirke wurden zu Nova Gorica, einer sozialistischen
Planstadt Jugoslawiens. Von 1947 bis 1954 waren beide Teile durch
den Eisernen Vorhang hermetisch getrennt. Familien wurden
auseinandergerissen. Später wurden die Schlagbäume schrittweise
wieder gehoben. Heute sind Gorizia und Nova Gorica gemeinsam eine
Kulturhauptstadt Europas. Und das ist wichtig. Denn Gorizia und
Nova Gorica haben einen unterschiedlichen Blick auf eine
gemeinsame, blutige Geschichte. Der italienische Diktator Mussolini
ist noch immer Ehrenbürger von Goriza und der Namenszug von Tito,
dem jugoslawischen Autokraten, prangt noch immer auf den Hängen
hinter Nova Gorica. Mussolini unterdrückte die Slowenen blutig und
Titos Partisanen rächten sich grausam an den Italienern. Nun
versuchen Gorizia und Nova Gorica zu verstehen, dass die blutigen
Geschichten zwei Seiten derselben Medaille sind.
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