Accountsperrung. Nippel Verboten, Hakenkreuz geht!
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Beschreibung
vor 10 Monaten
Es war ein ganz normaler Montagmorgen, als ich
eine E-Mail von meiner liebsten Social-Media-Plattform erhielt.
Der Betreff: „Ihr Account wurde vorübergehend
gesperrt.“ Das mulmige Gefühl in meinem Bauch mischte
sich mit der Neugier, was ich diesmal angestellt haben könnte.
Die Nachricht erklärte, dass ich gegen die Richtlinien für
anstößige Inhalte verstoßen hätte.
„Hm“, dachte ich. Vielleicht war es das Foto von meiner neuen
Vase aus dem Trödelmarkt, die so kitschig war, dass sie als Waffe
gegen den guten Geschmack hätte eingestuft werden können? Aber
nein, der Grund war absurder: Es ging um ein Foto, auf dem ein
kleiner Porzellannippes zu sehen war, ja, eine Miniaturstatue mit
minimalen angedeuteten Brustwarzen. Unerhört! Ein klarer Verstoß
gegen die moralische Ordnung.
Während ich mein digitales Strafregister durchstöberte, stolperte
ich gleichzeitig über ein anderes Profil, das ungestört
Hakenkreuze in jedem zweiten Post zeigte. Hier prangten nicht nur
historische „Symbole“, sondern auch offene Propaganda. Meine
innere Stimme schrie: „Moment mal, das ist doch das digitale
Äquivalent dazu, ein brennendes Fass Öl im Wohnzimmer zu haben!“
Ein Algorithmus mit seltsamen Prioritäten
Offensichtlich war der Algorithmus, der diese Entscheidungen
traf, ein Wesen mit eigenen Prinzipien. Brustwarzen? Bedrohlich!
Nippes? Skandalös! Ein Symbol für Unterdrückung und Gewalt? Ach,
das ist bestimmt nur ein historischer Kontext. Kein Grund zur
Panik.
Man stelle sich vor, der Algorithmus ist eine KI, die in der
Ausbildung folgende Instruktion bekommen hat:
Regel 1: Alles, was aussieht wie ein
Körperteil, ist böse. Egal ob Mensch, Puppe oder Statue.
Regel 2: Aber Symbole mit problematischer
Geschichte? Solange niemand explizit „Bitte nicht“ sagt, lass
sie in Ruhe.
Regel 3: Katzenvideos immer durchwinken. (Gut,
das war wenigstens konsequent.)
Das Ticket zur Absurdität
Natürlich wollte ich Einspruch erheben. Ich öffnete den Link zur
Einspruchsseite, der mich zu einem Formular führte, das komplexer
war als meine Steuererklärung. Nach dem Ausfüllen einer langen
Liste von „Warum glauben Sie, dass dieses Bild keine Nacktheit
darstellt?“ und „Können Sie beweisen, dass Ihr Nippes nicht
pornografisch ist?“ bekam ich die automatische Antwort:
„Wir überprüfen Ihren Fall innerhalb von 14
Werktagen.“
Parallel dazu scrollte ich durch meinen Feed und sah, dass der
Hakenkreuz-Account fröhlich ein Gewinnspiel veranstaltete:
„Kommentiere mit - Mein Land, meine Regeln - und gewinne ein
exklusives T-Shirt!“ Die Kommentarsektion war ein Feuerwerk der
Geschmacklosigkeit.
Fazit: Die Nippes-Revolution
Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir Nippes als Subkultur
aufbauen. „Freie Nippes für alle!“, könnte unser Motto sein. Wir
organisieren Protestmärsche mit Porzellanengelchen, kitschigen
Schneekugeln und singenden Plastikfischen. Gemeinsam kämpfen wir
für die Gleichberechtigung von Geschmacklosigkeit in allen
Formen!
In der Zwischenzeit hoffe ich, dass der Algorithmus irgendwann
mal lernt, den Unterschied zwischen Kunst und Müll zu erkennen.
Aber bis dahin heißt es: Brustwarzen runter, Symbolik
hoch!
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