Blick in die Zeitungen am 04.10.2024
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vor 1 Jahr
Zum Jahrestag der Deutschen Einheit schreibt die SÜDDEUTSCHE
ZEITUNG: „Der 3. Oktober ist der Tag, an dem Dank über den
Ostdeutschen ausgeschüttet wird. Da werden ‚Lebensleistungen‘
gewürdigt wie sonst nur auf Friedhöfen. Wohlige Routine, die
angesichts der Wahlerfolge einer demokratiefeindlichen Partei
nicht aufrechterhalten werden konnte. Der Kanzler hat versucht,
den ‚Stimmungen und Verstimmungen‘ im Osten Rechnung zu tragen.
Den richtigen Ton getroffen hat er nicht.“Die FRANKFURTER
ALLGEMEINE ZEITUNG hält es für fraglich, ob ökonomische
Unterschiede und mangelnde Repräsentation als Gründe für Frust
und Wut im Osten angeführt werden können:„Viele Städte in
Ostdeutschland sind in einem so guten Zustand, dass man schlecht
gelaunte Bewohner in einen Bus nach Gelsenkirchen oder Duisburg
setzen möchte, damit sie den Unterschied
sehen.“Die NÜRNBERGER ZEITUNG nennt es „... ein völlig
falsches Verständnis von Einheit, politische,
landsmannschaftliche, kulturelle Unterschiede einer vermeintlich
perfekten Einheit zuliebe einebnen zu wollen. Auch wenn der
Föderalismus, also die starke politische Stellung der Länder,
anfällig ist für Umständlichkeiten bei der Entscheidungsfindung
und Zuständigkeits-Wirrwarr, so ist er doch ein Wesenskern der
deutschen staatlichen Verfasstheit.“Tausende Menschen haben in
Berlin für Frieden in der Ukraine und im Nahen Osten
demonstriert. Die Zeitung DIE WELT kritisiert:„Kein
Wort darüber, wer der Aggressor ist (Putin), kein Wort darüber,
wer sein Land auf Kriegswirtschaft ausgerichtet hat (Putin) und
immer wieder mit dem Einsatz von Atomwaffen droht
(Putin).“Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG wirft ein:„Ein
Pazifismus, der das Recht des Stärkeren hinnimmt, kann keinen
stabilen Frieden hervorbringen, sondern ermutigt geradezu zu noch
mehr Gewalt und Imperialismus.“Die RHEIN-ZEITUNG aus
Koblenz meint:„Waffenlieferungen an die Ukraine und Israel sind
richtig. Richtig ist aber auch, dass nichts unversucht bleiben
darf, um den Krieg in der Ukraine und auch die Eskalationsspirale
im Nahen Osten auf diplomatischem Weg zu beenden.“Der Kreml hat
verhalten auf Spekulationen über ein bevorstehendes Telefonat
zwischen Bundeskanzler Scholz und Russlands Staatschef Putin
reagiert. Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg umschreibt es
mit diesem Wort:„Abgeblitzt. So lässt sich die diplomatische
Schmach für Olaf Scholz zusammenfassen. Es gebe ‚keine
gemeinsamen Themen‘, ließ der Kreml-Herr postwendend ausrichten.
Und machte damit klar: Scholz ist für ihn mindestens eine
Nummer zu klein, um mit ihm über die Ukraine zu sprechen – da
müsste schon US-Präsident Biden anrufen.“
Deutschlandfunk, Die jeweiligen Zeitungen
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