Von Träumen, Visionen und Doppelgängern

Von Träumen, Visionen und Doppelgängern

19 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Nikolaus erzählt ... Der Podcast von Nikolaus Klammer


Im Autorencafé: Von Träumen, Visionen und Doppelgängern


"Erzählte Träume langweilen mich. In Romanen überblättere ich sie
grundsätzlich, denn sie haben eigentlich nie etwas mit der
Handlung zu tun, sie sind ein retardierender und, wie ich finde,
fader Moment des Zeilenschindens. Man lernt auch die Figur des
Träumenden nicht näher kennen, denn Träume sind in der Tat
Schäume, sie bedeuten mir – Freud zum Trotz – Nichts.


Nicht nur im Buch, auch im Alltäglichen habe ich einen Horror vor
Traumgeschichten. Jemand erzählt mir zu meinem Leidwesen den
seinen brühwarm am Frühstückstisch, den, den er beim Erwachen
träumte und den er beim Erwachen eigentlich schon wieder fast
vergessen hat - meistens liegt ihm nur noch ein Geschmack auf dem
Mund - und während er berichtet, geschieht etwas Seltsames: Sein
Geist/Verstand/Über-Ich/Was-weiß-Ich greift ordnend ein und gibt
dem Traum Folgerichtigkeit, innere Logik, einen Handlungsablauf,
der nie existerte – der Traum wird zum Gleichnis, zur Allegorie.
Der tatsächliche Traum war nur eine Melange von wirren und
surrealen Bildern, Eindrücken, Satzfetzen und Bewegungen, alle
ohne Handlung, Logik oder gar Stringenz."


Erzähler: ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠Nikolaus Klammer⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠


Musik: "My funny valentine" von Chat Baker (Komponist: Richard
Rogers), interpretiert von Heinz Christian



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