Menschen, Maurer, Motorradfahrer
26 Minuten
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Der Podcast für Brüder, Schwester und alle, die sich für Freimaurerei interessieren. Ausgewählte "Zeichnungen" (Impulsvorträge) von Freimaurern.
Beschreibung
vor 4 Jahren
Menschen, Maurer, Motorradfahrer
Eine Zeichnung von Alexander Walter
Drei Wesen sind geeignet, mich besonders zu faszinieren:
Menschen, Maurer und Motorradfahrer. Gelegentlich fallen sie in
eine Person und davon will ich auf diesem Spaziergang erzählen.
Der Mensch als größtes Wunder der Natur, als Gegenstand der
Selbsterkenntnis, zu der die Freimaurerei animiert, als ein
komplexes und widersprüchliches System aus Körper, Seele und
Geist, ist schon seitdem ich denken kann geeignet, mich zu
begeistern. Die Maurer - betrachtet aus der Ferne in
verschiedenen Medien und erlebt im Umgang in direkter Nähe - sind
eine besondere Gruppe unter diesen Menschen, die schon wegen
ihrer Vielfalt, Komplexität und Einzigartigkeit gewisse Rätsel
aufgibt. Die Verschwiegenheit und Geheimnisse in der Freimaurerei
hingegen tragen tatsächlich zu diesem Rätselhaften, das dem
interessierten Denker immer Spannung verspricht, später nur noch
wenig bei. Und die Motorradfahrer sind auch schon lange eine
Spezies, die mich interessiert, über die ich mich belesen habe
und denen ich die Freude habe, immer wieder zu begegnen.
Auf der einen Seite muss mein Interesse an und meine Affinität zu
den Bikern doch verwundern. Denn ich selber hätte nie
Motorradfahren können. Ausgestattet mit einer Sehbehinderung von
Geburt an, die nach und nach mit 20 in einer Blindheit endete,
konnten mich die Maschinen und deren Einzelteile nicht wirklich
in ihren Bann ziehen. Auf der anderen Seite ist es gerade meine
Seheinschränkung, die mich immer wieder in den Kontakt mit
Rockern, Bikern und Liebhabern der Zweiräder gebracht hat. Mit 14
Jahren war ich auf meinem ersten größeren Bikertreffen, angezogen
von sehr viel Freibier. Und noch besser als dieses - und das will
aus meinem Munde doch etwas heißen - waren die Menschen, die
einem dort über den Weg gelaufen sind.
Ich kann mich noch sehr gut an diesen Tag in einem alten
Steinbruch in den Weinbergen bei Kasel in der Nähe von Trier
erinnern. Mit einigen Freunden waren wir aufgelaufen, passierten
Holzbuden, die mit der Aufschrift "Schmackofatz" als Essensstände
ausgewiesen waren und machten, wozu man hierher kam: Trinken. Die
gesamte Atmosphäre dabei war erstaunlich friedlich und
ausgelassen. Sie wurde nur von wenigen Ausnahmen, die doch sehr
regelhaft abliefen, unterbrochen. Teil einer solchen Ausnahme war
auch ein Kumpel von mir, unfreiwillig. Der unzweifelhaft feine
Kerl, der sich gerade in der Dachdeckerlehre befand und dessen
einnehmendes Wesen einigermaßen gut hinter selbstgestochenen
Tatoos verschwand, geriet irgendwie mit Glatzen-Manni, einem
Skinhead gewisser Prominenz im damaligen Trier, aneinander. Nur
hatte mein Kollege absolut keine Lust auf irgendeine
Auseinandersetzung handgreiflicher Natur. Nicht so ein paar
umstehende Motorradfreunde, die den Zwischenfall beobachtet
hatten und dankbar, bestimmt und unmissverständlich die Sache
klärten.
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