Jair Bolsonaro hat Covid-19: Der Todeswunsch als politische Kontaktanzeige

Jair Bolsonaro hat Covid-19: Der Todeswunsch als politische Kontaktanzeige

1 Stunde 3 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
"Hoffentlich stirbt Bolsonaro an Covid-19", so ähnlich schallt es
durch die sozialen Medien. Manchmal ist der Todeswunsch verschmitzt
oder doppeldeutig formuliert, manchmal offen fordernd, nicht selten
verachtungsvoll.

Bolsonaros Erkrankung ist für viele Leute eine Gelegenheit, um
gleichzeitig die Abscheu vor rechtsextremen Antidemokraten zu
zeigen und der Schadenfreude öffentlich Lauf zu lassen und damit
setzt sich eine Hassspirale in Gang. Auf den Todeswunsch folgt der
Moralappell, dann der Gegenmoralappel, es kommt zu Polarisierung
und endet in Publikumsverwirrung.

Todeswünsche an prominente Hassfiguren in sozialen Medien gehören
damit zu den Bühnenstücken in sozialen Medien, die viel mehr über
den Absender verraten als über die Adressaten. Der Todeswunsch ist
eine Art politische Kontaktanzeige, ein Signal an vermeintlich
Gleichgesinnte und Gegner. Substanz haben solche Todeswünsche
anders als Mordaufrufe selten. Das macht sie nicht weniger
angreifbar und sicher nicht klüger.

Über das Verhältnis der Kommentator*innen zu Bolsonaro,
Todeswünschen und polarisierter Debattenkultur in sozialen Medien
spricht Sascha Lobo in dieser Podcastepisode.

Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY

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