Stigmatisierung psychisch erkrankter Menschen - wie überwinden wir die Vorurteile?

Stigmatisierung psychisch erkrankter Menschen - wie überwinden wir die Vorurteile?

52 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie
sind in Deutschland  jedes Jahr knapp 28 % der erwachsenen
Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen und vielen
Menschen wird mit der Diagnosestellung auch eine Art Etikett
aufgedrückt.  Schizophrene Menschen werden in der Gesellschaft
häufig als gefährlich und unberechenbar, sogar kriminell
eingestuft. Mit einer Alkoholabhängigkeit bekommt man nur eine
Psychotherapieplatz, wenn man für eine gewisse Zeit trocken war.
Diese Stigmatisierungen gibt es auf vielen Ebenen, auch
strukturell. So vermeiden Lehramtstudierende mit psychischen
Störungen Behandlung, damit sie sich nicht die Chancen auf eine
Verbeamtung verbauen. Man kann eigentlich sagen: Betroffene leiden
nicht nur an ihren Krankheitssymptomen, sondern auch an stereotypen
Vorurteilen und sozialer Diskriminierung. In diesem Interview
sprechen wir darüber, wie sich der Blick der Gesellschaft auf
psychische Krankheiten und die Psychiatrie in den letzten zwanzig
Jahren verändert hat. Wir reden ganz konkret über die Stigmata der
Alkoholabhängigkeit und schauen anschließend, welche Folgen
Stigmatisierung haben kann und was wir als Gesellschaft, als
Ärzt*innen oder Betroffene dagegen tun können. Interviewpartner ist
Prof. Dr. Georg Schomerus, Direktor der Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie an der Uni Leipzig. Er untersucht in mehreren
Forschungsgruppen die Auswirkungen gesellschaftlicher Haltungen auf
das Leben von psychisch erkrankten Menschen.

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