190717 15. Woche i. Jkr. Mi Was den Unmündigen offenbart wird Mt 11, 25-27

190717 15. Woche i. Jkr. Mi Was den Unmündigen offenbart wird Mt 11, 25-27

2 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
"Ich preise Dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das
vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart
hast." (Mt 11,25) Soll das heißen, dass der Sinn des Evangeliums
den Gebildeten verborgen bleibt, sich aber den Ungebildeten
erschließt? Soll das heißen, dass die Intelligenten den Willen Jesu
nicht verstehen, die Dummen dagegen schon? Immer wieder sei's
gesagt: Wir dürfen Jesus nicht zum Anwalt unserer eigenen
Vorurteile machen. Immer bürstet er unsere falschen Gewissheiten
gegen den Strich. Er sagt: Es gibt eine Weise gebildet, informiert
und bescheidwissend zu sein, die uns zu Bedenkenträgern macht, die
am Verständnis der Liebe Gottes gehindert sind. Und es gibt eine
Einfachheit, Unverstelltheit und Grundoffenheit, die uns
vorbehaltlos für das Wort und Wesen Gottes offen sein lässt. Die
"Unmündigen", das sind die, die mehr vom Geschenktbekommen als vom
Nehmen leben, mehr vom Schenken als vom Haben, mehr vom
Offenbartbekommen als vom Herausfinden, mehr vom Staunen als vom
Bescheidwissen, mehr vom Fragen als vom Antworten, mehr vom
Nachfolgen als vom Vorangehen und mehr vom Vollendetwerden als vom
Vollenden. Und gleichgültig, woher immer wir kommen und wie viel
wir haben lernen dürfen, egal ob wir belächelt werden oder
absteigen müssen: Um die Herzensbildung der „Unmündigen“ soll es
uns gehen. Zu ihnen sollen wir gehören wollen. Um Gottes Willen.
Fra' Georg Lengerke

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