190721 16. So i. Jkr. Fragst du nicht nach mir? Lk 10,38–42

190721 16. So i. Jkr. Fragst du nicht nach mir? Lk 10,38–42

2 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
Die heilige Marta ist die Patronin der neuen Kapelle in der
„Kommende junger Malteser“ in München. Obwohl sie für viele die
ungerecht behandelte Patronin ungerecht behandelter Hausfrauen ist.
Wir jedoch gehören zu ihr wegen ihres Charismas, wegen ihrer
Gefährdung und als Anwältin unserer Not. Ihr Charisma ist es,
Gastgeberin und Hausherrin zu sein. Von ihr, nicht von Maria, wird
gesagt, sie habe Jesus gastlich in ihrem Haus aufgenommen. Im
Johannesevangelium eilt sie ihm sogar entgegen und ist die erste
Bekennerin seiner Gottessohnschaft! (Joh 11,27) Martas Gefährdung
ist auch die unsere. Sie war vor lauter Diakonia überbeansprucht,
heißt es im Griechischen (Lk 10,40). Daher wird sie korrigiert: Sie
muss lernen, hinzuhören – sowohl selbst, als auch indem sie sich
von Maria erzählen lässt. (Letzten Sonntag war beim barmherzigen
Samariter von der gegenteiligen Versuchung die Rede, über das Gebet
den Dienst und den Armen zu vergessen.) Schließlich bringt Marta
die Not des arbeitenden Menschen vor Jesus, nicht gesehen zu
werden. Sie beklagt sich nicht bloß über Maria. Sie sagt „fragst du
nicht danach?“ (Lk 10,40) – Fragst Du nicht nach mir? Siehst Du
nicht meine Not und Erschöpfung, mein Alleingelassensein im grauen
Tagein-Tagaus? Marta und Maria sind füreinander berufen: Die eine
dient, damit die andere beten kann, weil es uns um Gott gehen soll;
die andere betet, damit die eine dienen kann, weil es uns mit Gott
um die Menschen gehen soll – und damit sie ihr ausrichtet, dass und
wie sehr Gott nach ihr fragt und sich freut an ihrem Dienst, an
ihrer großherzigen Liebe und an ihrem offenen Haus. Fra' Georg
Lengerke

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