190723 Di Fest d. hl. Birgitta Getrennt von mir Joh 15,1-8

190723 Di Fest d. hl. Birgitta Getrennt von mir Joh 15,1-8

2 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
Das Bild vom Weinstock veranschaulicht die Verbundenheit zwischen
Christus und seinen Jüngern – und ihre mögliche Trennung. Kann es
die geben? Ja. Denn Gott hat sich in seiner Menschwerdung zwar
unwiderruflich mit uns verbunden. Aber ob wir mit ihm verbunden
sein wollen oder nicht, liegt bei uns. Das ist ja der christliche
Unterschied: nicht der zwischen gut oder böse, großzügig oder
geizig, tolerant oder intolerant. Das alles findet sich unter
Christen und Nichtchristen. Christ ist, wer sich in Glaube und
Bekenntnis mit Gott verbindet, der sich in seiner Menschwerdung mit
allen Menschen verbunden hat. Wo diese Verbindung nicht
verwirklicht wird, fehlt das Entscheidende: Getrennt von ihm, sagt
Jesus, können wir nichts vollbringen und bleiben (trotz allen
Aufwands) letztlich wirkungslos. In dieser Gefahr sind wir einzeln
und als Gemeinschaft. Hierzulande ist in weiten Teilen der Kirche,
in ihren Veröffentlichungen, ihren Unternehmen und Dialogprozessen
von Jesus Christus, seinem Wort und Wirken, von seiner Weise für
uns und für die Anderen da zu sein, gar nicht mehr die Rede.
Oftmals erscheint sie da lebendig und aktiv, modern und politisch
relevant. Aber wo Gott nicht mehr erkennbar vorkommt, ähnelt sie
dennoch der Gemeinde in Sardes (Kleinasien), zu der der Engel
Gottes sagt: „Dem Namen nach lebst du, aber du bist tot.“ (Offb
3,1) In der Heiligen Messe gibt es ein stilles Gebet des Priesters
vor der Kommunion, das mir sehr lieb ist. Es endet mit den Worten:
„… und lass nicht zu, dass ich jemals von Dir getrennt werde.“ Fra'
Georg Lengerke

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