190827 21. Woche i. Jkr. Di Der Relevanzirrtum Mt 23,23-26
2 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Jesus wirft den Schriftgelehrten und Pharisäern einen grundlegenden
Relevanzirrtum vor: Ihr macht das Kleine groß und das Große klein.
Ihr macht Nebensachen zu Hauptsachen und Zwischenziele zu
Lebenszielen. Und über das äußere Leben – mit der Erfüllung seiner
Konventionen und Erwartungen – vergesst Ihr das innere Leben,
nämlich Eure Grundausrichtung auf das richtige Ziel hin. Über die
vermeintliche Naivität der ersten Frage im alten Katechismus „Wozu
sind wir auf Erden?“ hat man vielfach die Nase gerümpft. Aber viele
Leute würden heute anders leben, wenn sie eine Antwort auf die
Frage hätten, wozu sie eigentlich leben. Denn die Frage nach dem
Wozu kommt vor der Frage nach dem Wie. Wenn ich nicht weiß, wohin
ich reise, weiß ich auch nicht, was ich einpacken soll. In dem
Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ erzählt Oskar Wilde von einem
jungen Mann, der mit seiner bleibend makellosen Schönheit und
Jugend die Menschen zu einem abgründig verdorbenen Leben verführt.
Ein verborgenes Porträt von ihm zeigt nach und nach die Spuren, die
sein Leben auf seiner Seele hinterlässt. Als ihm dieser Anblick
unerträglich wird, sticht Gray auf das Bild ein und wird – nun
selbst ganz Bild des Grauens – mit dem Messer in seiner eigenen
Brust gefunden. Vor Gott wird es einmal kein Innen und Außen mehr
geben. Hier sehen wir so aus, wie wir gelebt haben. Angenommen,
das, was ich denke, rede und tue, meine Absichten und Vorstellungen
hinterließen bleibende Spuren auf meiner Seele… Wie möchte ich dann
leben? Fra' Georg Lengerke
Relevanzirrtum vor: Ihr macht das Kleine groß und das Große klein.
Ihr macht Nebensachen zu Hauptsachen und Zwischenziele zu
Lebenszielen. Und über das äußere Leben – mit der Erfüllung seiner
Konventionen und Erwartungen – vergesst Ihr das innere Leben,
nämlich Eure Grundausrichtung auf das richtige Ziel hin. Über die
vermeintliche Naivität der ersten Frage im alten Katechismus „Wozu
sind wir auf Erden?“ hat man vielfach die Nase gerümpft. Aber viele
Leute würden heute anders leben, wenn sie eine Antwort auf die
Frage hätten, wozu sie eigentlich leben. Denn die Frage nach dem
Wozu kommt vor der Frage nach dem Wie. Wenn ich nicht weiß, wohin
ich reise, weiß ich auch nicht, was ich einpacken soll. In dem
Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ erzählt Oskar Wilde von einem
jungen Mann, der mit seiner bleibend makellosen Schönheit und
Jugend die Menschen zu einem abgründig verdorbenen Leben verführt.
Ein verborgenes Porträt von ihm zeigt nach und nach die Spuren, die
sein Leben auf seiner Seele hinterlässt. Als ihm dieser Anblick
unerträglich wird, sticht Gray auf das Bild ein und wird – nun
selbst ganz Bild des Grauens – mit dem Messer in seiner eigenen
Brust gefunden. Vor Gott wird es einmal kein Innen und Außen mehr
geben. Hier sehen wir so aus, wie wir gelebt haben. Angenommen,
das, was ich denke, rede und tue, meine Absichten und Vorstellungen
hinterließen bleibende Spuren auf meiner Seele… Wie möchte ich dann
leben? Fra' Georg Lengerke
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