190829 Enthauptung Johannes des Täufers Herz spricht zum Herzen Mk 6,17-29

190829 Enthauptung Johannes des Täufers Herz spricht zum Herzen Mk 6,17-29

2 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
Die Reaktion des Herodes auf die Worte Johannes‘ des Täufers ist
eigenartig: Er „fürchtet“ den Täufer als „gerechten und heiligen
Mann“, und obwohl ihn der Prophet in Verlegenheit und Unruhe
versetzt, „hörte er ihm gern zu.“ Uns wird nicht gesagt, was genau
der Täufer dem König zu sagen hatte. Nur, dass er ihm vorwarf, mit
der Frau seines Bruders zusammenzuleben. Das muss sehr unangenehm
gewesen sein. Aber dennoch so, dass Herodes ihn gerne hörte“. Das
war keine Rechthaberei, keine Belehrung von oben herab und nicht
das kalte Bestehen auf Geboten oder Rechten. Es muss eine große
erkennende Liebe in Johannes gewesen sein, dass er so reden konnte,
dass Herodes ihn fürchtete, sich von ihm in Verlegenheit bringen
ließ und ihn dennoch gerne hörte. Ich stelle mir eine intime
Kommunikation zwischen dem Wegbereiter Christi und der sich
irgendwie noch nach Gott sehnenden Seele des Herodes vor: „Cor ad
cor loquitur“ – „Das Herz spricht zum Herzen“ (Wahlspruch von
Kardinal Newman). Das mag uns helfen, in der Kirche die vielen
Stimmen zu hören und zu entscheiden, welche die der Propheten sind:
das sind die Stimmen jener Frauen und Männer, die uns ins Gewissen
reden und sich vorher ins Gewissen haben reden lassen; Menschen,
denen es nicht dauernd um sich, sondern ganz um das Volk Gottes
geht; Menschen, die wir fürchten, weil sie heilig und gerecht sind,
die uns in Verlegenheit bringen und die wir im Tiefsten unserer
Seele dennoch gerne hören, weil wir spüren, dass sie es in Gottes
Namen besser mit uns meinen als wir selbst. Fra' Georg Lengerke

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15