Countdown Episode 2 - Taminas Freund Julian ist Verschwörungstheoretiker

Countdown Episode 2 - Taminas Freund Julian ist Verschwörungstheoretiker

18 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

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Tamina – noch 30 Tage 20:00


Ich sehe Julian schon am Bildschirm sitzen, als ich komme –
bitte, lass das nicht schon


wieder eine seiner Verschwörungstheorien sein, mit denen er sich
nächtelang beschäftigt. Er


will es einfach nicht wahrhaben.


Ich klopfe an die Seitentür. Es dauert ewig, bis er aufmacht. Als
er da ist, falle ich ihm in


den Arm wie ein kraftloses Bündel.


„Schatz. Was ist passiert?“


„Ich wurde überfallen“, sage ich und drückt mein Tränen
verschmiertes Gesicht in sein,


„sie wollten...sie wollten...“


„Ist ja gut“, sage ich und streiche ihr über die Stirn. „Jetzt
ist es ja vorbei.“ Ja, aber es war


schlimm und das ist nichts, das einfach vorbei sein kann.


Immerhin schleppt er mich in das Badezimmer und verbindet meine
Wunde. Der Schnitt


geht tief ins Fleisch, hat die Pulsader aber nicht getroffen.


„Sie wollten an meine Punkte“, sage ich.


„Schon krank, wozu ein Paar Satellitenbilder die Menschen
machen“, sagt Julian,


nachdem ich ihm alles erzählt habe. Das ist alles. Als wäre das
alles gar nicht wahr. Aber mir


ist das egal – ich will es wenigstens endlich tun, es endlich
erlebt haben.


„Komm wir gehen ins Bett“, sagt Julian, „wir kuscheln uns unter
die Decke und dann


zeige ich dir etwas, was dich sicher aufmuntern wird.“


„Ach ja?“, sage ich und zieht die Augenbraue hoch.


„Nein.“ Ich lache. „Nicht das. Ich meine etwas am Computer. Im
Internet.“ Oh nein. Jetzt


fängt er wieder damit an. Das ist gar nicht gut.


Er zeigt mir eine Theorie – die Satellitenbilder wären im Studio
nachbearbeitet und


außerdem haben die Kommunisten alles inszeniert, damit die
Menschen merken, wie


unwichtig Geld ist, wenn sie nur noch wenig Zeit haben.


„Ja sicher“, sage ich, „warum nicht gleich die Illuminaten.“


„Jetzt sei doch nicht so“, sagt er und lässt den Arm um meine
Schulter fallen. Irgendwie


finde ich es schon schön so.


„Irgendwie kann ich es aber auch verstehen“, sage ich vorsichtig.


„Was?“

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