190904 22. Woche i. Jkr. Mi Eile und Gelassenheit Lk 4,38-44

190904 22. Woche i. Jkr. Mi Eile und Gelassenheit Lk 4,38-44

2 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
In der Szene des Aufbruchs aus Kafarnaum liegt zugleich Eile und
Gelassenheit. Jesus bleibt nicht mehr viel Zeit. Er muss in dieser
Zeit tun, was von ihm getan werden muss: „Ich muss auch den anderen
Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkünden…“ Die Menschen,
unter ihnen viele Kranke, kommen in Scharen. Wie sehr hätte es sich
nahegelegt zu bleiben, aufzubauen, zu vertiefen! Stattdessen muss
er das Begonnene dem Wirken des Vaters und des Heiligen Geistes
überlassen. Es muss weiter gehen. Jesus geht weiter. Und dieses
Weitergehen hätte etwas Rastloses, wenn uns nicht von der kleinen
Unterhaltung in der Einsamkeit erzählt würde, in die die Menschen
Jesus nachlaufen, weil sie ihn nicht gehen lassen wollen. Jesus
sucht die Einsamkeit im Gebet zum Vater, obwohl die Not und das
Gedränge groß sind. Jesus muss die Verbindung mit dem Vater suchen,
ihm bringen, was die Welt umtreibt, von ihm hören, was dran ist.
Die Gelehrten streiten sich, ob Jesus zwei oder drei Jahre des
öffentlichen Wirkens vor seinem Tod blieben. Egal. Sagen wir drei.
Ich stelle mir vor, was vor drei Jahren war und was ich seither
erlebt habe. Wie viel oder wenig Zeit war das? Was habe ich
begonnen, was abgeschlossen? Was ist mir widerfahren, was habe ich
empfangen und was erlebt? Und dann stelle ich mir vor, mir blieben
noch drei Jahre. Was würde ich tun, was nicht mehr? Womit würde ich
mich beschäftigen, womit nicht mehr? Wessen Nähe würde ich suchen
und wessen Nähe nicht? Und wo würde ich in all dem die Nähe Gottes
in Christus suchen und finden? Fra' Georg Lengerke

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