190919 24. Woche i. Jkr. Do Der nackte Fuß Lk 7,36-50
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Beschreibung
vor 6 Jahren
In der Wieskirche bei Steingaden gibt es an der Decke ein Fresko
vom Mahl Jesu im Hause des Simon. Die Frau hockt vor Jesus, der sie
mit der einen Hand segnet und mit der anderen sendet. Gegenüber am
Tisch der Pharisäer und Hausherr Simon. An dessen Haltung fällt
etwas auf: Einerseits hebt er abwehrend die Hände. Andererseits
streckt er einen nackten Fuß in Richtung der auf dem Boden
knieenden Frau. Was mag das heißen? Unterstellt der Maler ihm
Verlogenheit, weil er sich öffentlich von der Frau distanziert, sie
insgeheim unter dem Tisch aber allzu gut kennt? Oder wird uns der
innere Kampf des Simon am Ende der Rede Jesu gezeigt? Jesus lässt
sich von einer Frau berühren, deren Lebenswandel bei Männern wie
Simon sofort ein Kopfkino auslöst. Aber offenbar geht es hier gar
nicht um jene Zärtlichkeit, für die sich die Frau früher hat
bezahlen lassen. Es geht um ihre aufrichtige Liebe zu dem, der ihr
Leben durch die Gabe der Vergebung vom Kopf auf die Füße stellen
kann. Und es geht darum, dass sich Jesus von der geläuterten Liebe
und der Offenheit für seine Vergebung erreichen lässt. Beide
bedingen einander. Die Liebe öffnet für die Gabe der Vergebung und
die empfangene Vergebung befähigt zur Liebe. Ich glaube, dass
Simeon mit sich ringt: Vielleicht muss ich mich von dieser Frau im
wörtlichen und übertragenen Sinn erst mal berühren lassen, damit
der Panzer der Selbstgerechtigkeit aufgebrochen wird, und auch ich
zu einem Liebenden werde, der Vergebung empfängt und zu einem
Gerechtfertigten, der zur Liebe befähigt wird. Fra' Georg Lengerke
vom Mahl Jesu im Hause des Simon. Die Frau hockt vor Jesus, der sie
mit der einen Hand segnet und mit der anderen sendet. Gegenüber am
Tisch der Pharisäer und Hausherr Simon. An dessen Haltung fällt
etwas auf: Einerseits hebt er abwehrend die Hände. Andererseits
streckt er einen nackten Fuß in Richtung der auf dem Boden
knieenden Frau. Was mag das heißen? Unterstellt der Maler ihm
Verlogenheit, weil er sich öffentlich von der Frau distanziert, sie
insgeheim unter dem Tisch aber allzu gut kennt? Oder wird uns der
innere Kampf des Simon am Ende der Rede Jesu gezeigt? Jesus lässt
sich von einer Frau berühren, deren Lebenswandel bei Männern wie
Simon sofort ein Kopfkino auslöst. Aber offenbar geht es hier gar
nicht um jene Zärtlichkeit, für die sich die Frau früher hat
bezahlen lassen. Es geht um ihre aufrichtige Liebe zu dem, der ihr
Leben durch die Gabe der Vergebung vom Kopf auf die Füße stellen
kann. Und es geht darum, dass sich Jesus von der geläuterten Liebe
und der Offenheit für seine Vergebung erreichen lässt. Beide
bedingen einander. Die Liebe öffnet für die Gabe der Vergebung und
die empfangene Vergebung befähigt zur Liebe. Ich glaube, dass
Simeon mit sich ringt: Vielleicht muss ich mich von dieser Frau im
wörtlichen und übertragenen Sinn erst mal berühren lassen, damit
der Panzer der Selbstgerechtigkeit aufgebrochen wird, und auch ich
zu einem Liebenden werde, der Vergebung empfängt und zu einem
Gerechtfertigten, der zur Liebe befähigt wird. Fra' Georg Lengerke
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