191009 27. Woche i. Jkr. Mi Wie Jesus beten lehrt Lk 11,1-4

191009 27. Woche i. Jkr. Mi Wie Jesus beten lehrt Lk 11,1-4

2 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
„Lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt
hat“, bittet einer der Jünger Jesus. Uns wird nichts über die
Gebetsschule des Täufers gesagt, aber dreierlei können wir
annehmen. Erstens haben die Johannesjünger erlebt, wie der Täufer
selbst gebetet und aus der Verbundenheit mit Gott gedacht,
gesprochen und gehandelt hat. Zweitens wird Johannes zu ihnen über
das Gebet gesprochen haben, das zu der von ihm verkündeten Umkehr
gehört. Drittens schließlich wird Johannes mit seinen Jüngern und
den Menschen am Jordan gebetet haben. Ähnliches hören wir von den
Jüngern Jesu: Sie erleben Jesus im Gebet. Das Beten Jesu wird für
sie zur Anfrage, wo sie ihn darum bitten, auch zu betenden Menschen
zu werden. Es wird für sie zur Offenbarung, wo sie Jesus für sie
zum Vater beten hören (Joh 17). Und es wird für sie zum Rätsel, wo
sie einschlafen, während Jesus im Gebet vor seinem Leiden Blut
schwitzt (Mt 26,36-46; Lk 22,44). Zugleich spricht Jesus zu ihnen
über das Gebet (z.B. Lk 11 und Mt 6), das zugleich vertrauendes
Bitten und verfügbares Hören auf Gottes Willen sein soll. Doch es
gibt einen grundsätzlichen Unterschied zwischen der Gebetsschule
des Täufers und der Jesu: Wie Johannes ist Jesus der, von dem sie
Beten lernen. Anders als Johannes ist Jesus der, zu dem sie beten.
In Ihm kommt ihnen Gott selbst entgegen. Er lässt sie teilhaben an
dem Gespräch zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist. „Durch ihn
und mit ihm und in ihm“ beten die Jünger aller Zeiten und Orte. Und
auch diese Bitte ist vor ihm schon Gebet: „Herr, lehre uns beten!“
Fra' Georg Lengerke

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