191025 29. Woche i. Jkr. Fr Wettervorhersage Lk 12,54-59

191025 29. Woche i. Jkr. Fr Wettervorhersage Lk 12,54-59

2 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
Wettervorhersagen gab es schon in der Antike. Wir deuten
Naturphänomene daraufhin, wie das Wetter wird. Aber, so fragt
Jesus, „warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?“
Im II. Vatikanischen Konzil und seiner Rezeption wurde die Deutung
der „Zeichen der Zeit“ zu einem Schlüsselbegriff für die Antworten
der Kirche auf die Grundfragen der Menschen unserer Zeit. Freilich
war auch kaum ein Begriff so umstritten. Für die einen ging es um
die „Erfordernisse der Zeit“, denen die Kirche unbedingt
nachzukommen, für die anderen um die „Bedrohungen der Zeit“, derer
sich die Kirche unbedingt zu erwehren habe. Auch hier ist die
Polarisierung mittlerweile so weit, dass die Vertreter beider
Deutungen kaum noch miteinander reden. Das Konzil sieht die Kirche
in der „Pflicht, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im
Licht des Evangeliums zu deuten. So kann sie dann in einer jeweils
einer Generation angemessenen Weise auf die bleibenden Fragen der
Menschen nach dem Sinn des gegenwärtigen und des zukünftigen Lebens
und nach dem Verhältnis beider zueinander Antwort geben.“ (Gaudium
et Spes 4). Ich höre in unseren Debatten allerdings keine Deutung
der Zeitzeichen, die als Antwort auf die Frage „nach dem Sinn des
gegenwärtigen und zukünftigen Lebens“ taugt. Lebenssinn gilt als
Privatsache. Wichtiger scheinen Ansehen und Struktur der Kirche. Um
das Ansehen der Kirche sollten wir uns nur am Rand kümmern. Aber
ihre zeitgemäße Gestalt finden wir nur dann, wenn wir uns weniger
um uns selbst als um die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des
Lebens sorgen. Fra' Georg Lengerke

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15