191026 29. Woche i. Jkr. Sa Schonfrist Lk 13,1-9
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Das Evangelium vom Reich Gottes ist für uns eine Frohbotschaft, wo
wir seine Gerechtigkeit erwarten, und eine Drohbotschaft, wo wir um
unsere Selbstgerechtigkeit fürchten (vgl. BDZ vom24. März 2019).
Natürlich kann man mit dem Evangelium Leuten auch Angst oder
falsche Hoffnung machen. Aber ob die Botschaft Jesu selbst uns
bedroht oder beglückt, liegt vor allem daran, wonach wir uns
richten wollen, was wir wählen, was wir liebhaben und woran wir
unser Herz hängen. Als ich 2016 schwer erkrankte und kurzzeitig um
mein Leben fürchtete, wurde ich an die Selbstverständlichkeit
erinnert, dass mir eine begrenzte Zeit bleibt. Diese
Wiederentdeckung hat Folgen für meinen Blick auf die Vergangenheit
und auf die Zukunft. Sie lehrt mich die Dankbarkeit für so viel
mehr, als ich mir hätte wünschen oder ausdenken können. Und sie
lehrt mich die Reue über Verfehltes und Vertanes, um schuldig
Gebliebenes und um nicht gebrachte Früchte. Von meiner Zukunft weiß
ich nur, dass meine Tage gezählt sind – auch wenn ich ihre Zahl
nicht kenne. Angenommen, man sagte mir heute (wie dem Feigenbaum),
ich hätte noch ein Jahr zu leben. Wie möchte ich am Ende gelebt
haben? Was sollte noch gesagt und getan, versucht und in die
Waagschaale des Lebens geworfen werden? Was kann vielleicht erst
jetzt wirklich gewagt werden, weil keine gedachte Zukunft mehr auf
dem Spiel steht, die mich zum Feigling macht und daran hindert,
mein Leben zu geben? Was ist zu tun und was ist zu lassen, um der
Liebe und der Ehre Gottes Willen und um der Früchte Willen, die
Gott nicht ohne mich hervorbringen will? Fra' Georg Lengerke
wir seine Gerechtigkeit erwarten, und eine Drohbotschaft, wo wir um
unsere Selbstgerechtigkeit fürchten (vgl. BDZ vom24. März 2019).
Natürlich kann man mit dem Evangelium Leuten auch Angst oder
falsche Hoffnung machen. Aber ob die Botschaft Jesu selbst uns
bedroht oder beglückt, liegt vor allem daran, wonach wir uns
richten wollen, was wir wählen, was wir liebhaben und woran wir
unser Herz hängen. Als ich 2016 schwer erkrankte und kurzzeitig um
mein Leben fürchtete, wurde ich an die Selbstverständlichkeit
erinnert, dass mir eine begrenzte Zeit bleibt. Diese
Wiederentdeckung hat Folgen für meinen Blick auf die Vergangenheit
und auf die Zukunft. Sie lehrt mich die Dankbarkeit für so viel
mehr, als ich mir hätte wünschen oder ausdenken können. Und sie
lehrt mich die Reue über Verfehltes und Vertanes, um schuldig
Gebliebenes und um nicht gebrachte Früchte. Von meiner Zukunft weiß
ich nur, dass meine Tage gezählt sind – auch wenn ich ihre Zahl
nicht kenne. Angenommen, man sagte mir heute (wie dem Feigenbaum),
ich hätte noch ein Jahr zu leben. Wie möchte ich am Ende gelebt
haben? Was sollte noch gesagt und getan, versucht und in die
Waagschaale des Lebens geworfen werden? Was kann vielleicht erst
jetzt wirklich gewagt werden, weil keine gedachte Zukunft mehr auf
dem Spiel steht, die mich zum Feigling macht und daran hindert,
mein Leben zu geben? Was ist zu tun und was ist zu lassen, um der
Liebe und der Ehre Gottes Willen und um der Früchte Willen, die
Gott nicht ohne mich hervorbringen will? Fra' Georg Lengerke
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