191204 1Adventswoche Mi Das größere Wunder Mt 15,29-37
2 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Es gibt zwei Missverständnisse der Wunder Jesu. Das eine ist die
Moralisierung der Machttaten Jesu, die angeblich nur Bilder sind
für das, was wir selbst tun sollen. Das andere ist eine
Wunderfixiertheit, die so tut, als wäre das Entscheidende das
Wunder – und nicht etwa Gott, der es tut, oder der Mensch, mit dem
Gott sich verbinden will. Nun besteht die Gefahr, dass wir die
Wunder, die Gott mit dem Menschen im Menschen wirkt, auch nur für
eine Moralisierung halten. Aber was ist denn das größere Wunder?
Jenes, das Gott ohne den Menschen, oder jenes, das Gott mit dem
Menschen wirkt? Natürlich kann Gott aus fünf Broten hunderte von
Broten machen – so wie er hätte 12 Legionen Engel schicken können,
um Jesus zu retten (Mt 26,53). Aber das ist für Gott – salopp
gesagt – „keine Kunst“. Brot wehrt sich nicht. Aber was für eine
Wundermacht ist am Werk, wenn aus einem Feigling ein Märtyrer, aus
einem Egoisten ein Diener der Armen oder aus einem
Sicherheitsdenker einer wird, der um der Liebe willen alles
riskiert? Vielleicht hat Gott in Christus auf der Wiese aus wenig
Brot viel Brot gemacht. Kann sein. Vielleicht aber hat er sich auch
so mit den Menschen verbunden, dass sie in Freiheit wie die Jünger
ihre ängstlich gehütete Notration hervorgeholt und geteilt haben.
Wer seine eigenen Verhärtungen und seinen Geiz, seine
Ichbezogenheit und seine Zukunftsangst kennt, ernstnimmt und an
ihnen leidet, der wird deren Überwindung und seine Befreiung zur
Hingabe in der Verbundenheit mit Christus für Gottes größeres
Wunder halten. Und um dieses größere Wunder Gottes bitte ich. Fra'
Georg Lengerke
Moralisierung der Machttaten Jesu, die angeblich nur Bilder sind
für das, was wir selbst tun sollen. Das andere ist eine
Wunderfixiertheit, die so tut, als wäre das Entscheidende das
Wunder – und nicht etwa Gott, der es tut, oder der Mensch, mit dem
Gott sich verbinden will. Nun besteht die Gefahr, dass wir die
Wunder, die Gott mit dem Menschen im Menschen wirkt, auch nur für
eine Moralisierung halten. Aber was ist denn das größere Wunder?
Jenes, das Gott ohne den Menschen, oder jenes, das Gott mit dem
Menschen wirkt? Natürlich kann Gott aus fünf Broten hunderte von
Broten machen – so wie er hätte 12 Legionen Engel schicken können,
um Jesus zu retten (Mt 26,53). Aber das ist für Gott – salopp
gesagt – „keine Kunst“. Brot wehrt sich nicht. Aber was für eine
Wundermacht ist am Werk, wenn aus einem Feigling ein Märtyrer, aus
einem Egoisten ein Diener der Armen oder aus einem
Sicherheitsdenker einer wird, der um der Liebe willen alles
riskiert? Vielleicht hat Gott in Christus auf der Wiese aus wenig
Brot viel Brot gemacht. Kann sein. Vielleicht aber hat er sich auch
so mit den Menschen verbunden, dass sie in Freiheit wie die Jünger
ihre ängstlich gehütete Notration hervorgeholt und geteilt haben.
Wer seine eigenen Verhärtungen und seinen Geiz, seine
Ichbezogenheit und seine Zukunftsangst kennt, ernstnimmt und an
ihnen leidet, der wird deren Überwindung und seine Befreiung zur
Hingabe in der Verbundenheit mit Christus für Gottes größeres
Wunder halten. Und um dieses größere Wunder Gottes bitte ich. Fra'
Georg Lengerke
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