191205 Worauf bauen Mt 7,21.24-27

191205 Worauf bauen Mt 7,21.24-27

2 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
Es gibt Worte, die formen unser ganzes Leben. Zum Beispiel, wenn
ein Vater zu seinem Sohn sagt: „Du bist mein Sohn.“ Natürlich bin
ich mehr als das. Aber dieses Wort sagt schon Entscheidendes über
mein Werden und mein Sein – kurz: mein Lebenshaus – aus. Ähnlich
ist es mit Worten, denen ich glaube und von denen ich mein Leben
formen lasse. So wenn ein Mann zu einer Frau sagt: „Ich nehme Dich
an als meine Frau.“ Ich werde mit Dir leben und leiden, mit Dir alt
werden, mein Leben mit Dir teilen und teilnehmen an Deinem Leben.
Wie sehr solche Worte unser Leben formen, sehen wir dort, wo sie
zurückgenommen oder als Lüge entlarvt werden. Ich kenne Menschen,
deren Lebenshaus schlicht zusammengebrochen ist, als der Mann, den
sie für ihren Vater hielten, ihnen sagte: Ich bin nicht Dein Vater.
Und wie viele Lebenshäuser stürzen ein, wo ein Ehepartner zum
anderen sagt: Ich war mir eigentlich nie sicher, ob das hier
richtig ist? Am Ende der Bergpredigt sagt uns Jesus, dass sich auf
seine Worte ein Leben bauen lässt wie ein Haus, indem wir sie
annehmen und einüben: als Worte, - die uns sagen, wer und wie wir
sind und wer und wie Gott ist; - die uns sagen, woher wir kommen,
wohin es mit uns gekommen ist und wozu wir unterwegs sind; - die
uns herausrufen aus der Fremdherrschaft von Stimmungen und
Leidenschaften, von Mächten und Gewalten; - die uns unterscheiden
und entscheiden lehren; als Worte schließlich, die uns so mit ihm
verbinden, dass wir mit ihm unsere Nächsten und Gott lieben – so
wie er uns liebt. Er nimmt kein Wort zurück. Unser Haus wird fest
stehen. Versprochen. Fra' Georg Lengerke

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