191206 Sehend werden Mt 9,27-31
2 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Manchmal, wenn mir (wie heute) so gar nichts einfallen will, hilft
es, spazieren zu gehen. Als ich aufbreche, treffe ich vor dem Haus
eine Mitbewohnerin der Kommende, der ich meine Not schildere. „Ich
frage mich ja,“ sagt sie, „warum die beiden Geheilten, obwohl sie
schweigen sollen, loslaufen und drauflos plaudern.“ Darüber lohnt
sich nachzudenken: Kein Dank, kein Innehalten, kein Wort darüber,
was sie sehen oder was es für sie bedeutet, sehen zu können. Sie
haben Jesus geglaubt, haben sich ihm anvertraut bis dahin, dass er
ihnen ins Auge fassen darf. Es ist diese gläubige Verbundenheit mit
ihm, die sie sehend macht. Was wäre nun als nächstes dran? Zuerst
mal Dank, Anerkenntnis des Geschenkten. Dann die Frage, wer das
ist, der mich sehend macht. Und schließlich: Was sehe ich, was ich
vorher nicht sah? Und was bedeutet diese erste oder neue Sicht? Was
muss ich ändern angesichts dessen, was ich jetzt sehe und vorher
nicht sah (oder zu sehen mich weigerte)? Jesus „fährt sie an“, dass
sie schweigen sollen. Es braucht Zeit, in der das, was äußerlich
geschehen ist (die Heilung der Augen) auch den inneren Menschen
(seine Sichtweise und Ansichten) prägen und verwandeln kann. Das
Wunder ist nicht bloß die Verwandlung eines Blinden in einen
Sehenden, sondern die eines Sehenden in einen Erkennenden. Auch das
ist der Advent: Eine Zeit, in der wir der Versuchung widerstehen,
zu veräußern was wir verinnerlichen sollen. Eine Zeit des
Schweigens und des Gesprächs mit dem, der das Licht der Welt ist.
Manchmal ist schon ein Anfang, einfach nur spazieren zu gehen. Fra'
Georg Lengerke
es, spazieren zu gehen. Als ich aufbreche, treffe ich vor dem Haus
eine Mitbewohnerin der Kommende, der ich meine Not schildere. „Ich
frage mich ja,“ sagt sie, „warum die beiden Geheilten, obwohl sie
schweigen sollen, loslaufen und drauflos plaudern.“ Darüber lohnt
sich nachzudenken: Kein Dank, kein Innehalten, kein Wort darüber,
was sie sehen oder was es für sie bedeutet, sehen zu können. Sie
haben Jesus geglaubt, haben sich ihm anvertraut bis dahin, dass er
ihnen ins Auge fassen darf. Es ist diese gläubige Verbundenheit mit
ihm, die sie sehend macht. Was wäre nun als nächstes dran? Zuerst
mal Dank, Anerkenntnis des Geschenkten. Dann die Frage, wer das
ist, der mich sehend macht. Und schließlich: Was sehe ich, was ich
vorher nicht sah? Und was bedeutet diese erste oder neue Sicht? Was
muss ich ändern angesichts dessen, was ich jetzt sehe und vorher
nicht sah (oder zu sehen mich weigerte)? Jesus „fährt sie an“, dass
sie schweigen sollen. Es braucht Zeit, in der das, was äußerlich
geschehen ist (die Heilung der Augen) auch den inneren Menschen
(seine Sichtweise und Ansichten) prägen und verwandeln kann. Das
Wunder ist nicht bloß die Verwandlung eines Blinden in einen
Sehenden, sondern die eines Sehenden in einen Erkennenden. Auch das
ist der Advent: Eine Zeit, in der wir der Versuchung widerstehen,
zu veräußern was wir verinnerlichen sollen. Eine Zeit des
Schweigens und des Gesprächs mit dem, der das Licht der Welt ist.
Manchmal ist schon ein Anfang, einfach nur spazieren zu gehen. Fra'
Georg Lengerke
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