200106 Epiphanie Auf anderem Weg Mt 2,1–12

200106 Epiphanie Auf anderem Weg Mt 2,1–12

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Das Evangelium von den Sterndeutern erzählt uns, sie seien von der
Krippe „auf einem anderen Weg heim in ihr Land“ gezogen. Die
Sterndeuter gehen einen anderen Weg, und die Hirten gehen ihren Weg
anders nach Hause. Was hat sich für sie mit der Geburt Jesu
verändert? Die drei Weisen gehen zunächst „einen anderen Weg“, weil
sie die Furcht vor Herodes umleitet. Aber auch deshalb, weil sie
ein gefährliches Wissen mit sich tragen, und eine Begegnung, die
ihren Lebensweg verändert hat. Aber was hat sich denn für uns an
Weihnachten verändert? Zunächst: Unser Weg steht nicht mehr in den
Sternen. Er ist auf die Erde gekommen. Und mit ihm kommt der Himmel
in Person uns entgegen, zu dem wir unterwegs sind. Gott der Sohn
ist Mensch geworden „in allem uns gleich, außer der Sünde“ (Hebr
4,15). Damit wir erkennen, wer und wie Gott ist, und wie Gott sich
den Menschen denkt. Auf dem „anderen Weg“ meiden wir das Böse wie
die Weisen den Tyrannen. Wir wissen, wie leicht es uns um das Leben
bringt, das wir mit dem Kind – oder eher das Kind mit uns –
begonnen hat. An Weihnachten ist Gott in Jesus Christus in unser
Diesseits gekommen. Nicht nur in das Diesseits des Todes, sondern
in das Diesseits unserer Krankheit und Not, unserer Sorge und
unserer unerfüllten Sehnsucht. Die Freundschaft Gottes beginnt
jetzt und hier – und nicht erst, wenn alles gut ist. Göttliches
Kind, mit Dir können wir tragen, was zu tragen ist, weil Du die
gefallene Welt trägst. Kein Stern, sondern Deine durchgehaltene
Liebe geht uns voran, noch durch den Tod. Mit Dir werden wir andere
Wege und unsere Wege anders nach Hause gehen. Amen. Fra' Georg
Lengerke

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