200109 Der christliche Unterschied 1 Joh 4,11-18

200109 Der christliche Unterschied 1 Joh 4,11-18

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Gestern ging es um die Ökumene der mit Gott Liebenden. Heute sagt
uns Johannes etwas über den christlichen Unterschied. Der besteht
nicht etwa in der Nächstenliebe oder darin, dass die Christen
besonders hingebungsvoll oder nach dem Vorbild Christi lieben. Auch
Nichtchristen lieben ihre Nächsten, sogar bis zur Lebenshingabe.
Und jeder kann sich Jesus von Nazareth zum Vorbild nehmen. Dagegen
ist bei vielen Christen noch Luft nach oben, wenn es um die
Nächstenliebe geht. Johannes nennt zwei äußere und zwei innere
Unterscheidungsmerkmale: Wir Apostel, sagt er, „haben geschaut und
bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als den Retter der
Welt.“ Wir berufen uns nicht auf mystische Visionen oder
spirituelle Erfahrungen. Es geht um historische Zeugenschaft. Wir
„bezeugen“, was wir „gesehen“ haben. Hinzu kommt eine persönliche
Inanspruchnahme: „Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt
und gläubig angenommen.“ Der christliche Unterschied besteht darin,
dass die Christen erkannt haben, dass mit Jesus Christus die Liebe
Gottes in Person erschienen ist. Diese Liebe annehmen bedeutet,
Christus seine Liebe zu mir und meinem Nächsten zu glauben. Wenn
ich aber Christus die Liebe zu meinem Nächsten glaube, werde ich
zum Mitliebenden. Dieses Erkennen und Annehmen der Liebe ist nicht
eine Bevorzugung der Christen, sondern eine Gabe, die sie für
andere haben. Die Liebe der Christen ist „Liebe von Geliebten“ und
„Liebe zu Geliebten“. Und sie ist Zeugnis und Mitliebe jener Agape
Gottes, die auch in Not und Tod noch treu ist – über unsere Grenzen
hinaus. Fra' Georg Lengerke

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