200110 Bob Dylan und die Nachbarin 1 Joh 4,19-5,4
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Beschreibung
vor 5 Jahren
„With God on our side“, sang Bob Dylan 1963. Ein Lied über die
immer wiederkehrende Rechtfertigung für Krieg, Gewalt und
Ausrottung ganzer Völker: „Mit Gott auf unserer Seite.“ Wir müssen
gar nicht in Weltkriegsszenarien denken, auch im Alltag
rechtfertigen wir unsere Animositäten bis hin zu offener Ablehnung
oder Feindschaft damit, wir seien schließlich – mit Gott! – im
Recht. In einem Glaubenskurs sprachen wir darüber, dass Jesus
gekommen sei, die Sünder zu retten, und dass wir mit ihm auch die
Feinde lieben sollen und können. Und eine Teilnehmerin meinte ganz
im Ernst: „Meine Nachbarin kann er damit nicht gemeint haben.“
„Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder hasst, ist
er ein Lügner“, sagt der Johannesbrief. Wer meint, er habe mit Gott
kein Problem, aber mit aller Welt im Streit liegt, belügt nicht
zuletzt sich selbst. Die Liebe zu Gott konkretisiert sich in der
Liebe zu seinem Geschöpf. Mehr noch: Sie konkretisiert sich darin,
dass wir lieben, was er liebt. Freilich müssen wir uns dazu von
einem romantischen Gefühl der Liebe verabschieden. Es geht nicht um
gute Gefühle, sondern um den Anderen um seiner selbst willen – auch
den schwierigen Allernächsten. Es ist auch wahr, dass wir mit Gott
gegen das Böse kämpfen können und sollen. Aber zuerst eben in uns.
Und vor allem sollen und können wir mit Gott den Sünder von der
Sünde unterscheiden. Wir sollen Gott und den Nächsten lieben, wie
uns selbst. Weil Gott unseren Nächsten liebt wie uns selbst. Bei
der Nachbarin ist das ärgerlich. Aber ein sicheres Zeichen dafür,
dass Gott auf ihrer und auf meiner Seite ist. Fra' Georg Lengerke
immer wiederkehrende Rechtfertigung für Krieg, Gewalt und
Ausrottung ganzer Völker: „Mit Gott auf unserer Seite.“ Wir müssen
gar nicht in Weltkriegsszenarien denken, auch im Alltag
rechtfertigen wir unsere Animositäten bis hin zu offener Ablehnung
oder Feindschaft damit, wir seien schließlich – mit Gott! – im
Recht. In einem Glaubenskurs sprachen wir darüber, dass Jesus
gekommen sei, die Sünder zu retten, und dass wir mit ihm auch die
Feinde lieben sollen und können. Und eine Teilnehmerin meinte ganz
im Ernst: „Meine Nachbarin kann er damit nicht gemeint haben.“
„Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder hasst, ist
er ein Lügner“, sagt der Johannesbrief. Wer meint, er habe mit Gott
kein Problem, aber mit aller Welt im Streit liegt, belügt nicht
zuletzt sich selbst. Die Liebe zu Gott konkretisiert sich in der
Liebe zu seinem Geschöpf. Mehr noch: Sie konkretisiert sich darin,
dass wir lieben, was er liebt. Freilich müssen wir uns dazu von
einem romantischen Gefühl der Liebe verabschieden. Es geht nicht um
gute Gefühle, sondern um den Anderen um seiner selbst willen – auch
den schwierigen Allernächsten. Es ist auch wahr, dass wir mit Gott
gegen das Böse kämpfen können und sollen. Aber zuerst eben in uns.
Und vor allem sollen und können wir mit Gott den Sünder von der
Sünde unterscheiden. Wir sollen Gott und den Nächsten lieben, wie
uns selbst. Weil Gott unseren Nächsten liebt wie uns selbst. Bei
der Nachbarin ist das ärgerlich. Aber ein sicheres Zeichen dafür,
dass Gott auf ihrer und auf meiner Seite ist. Fra' Georg Lengerke
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