200122 Valentina und David gegen Goliath 1 Sam 17,32-33.37.40-51
2 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Dem Kampf zwischen David und Goliath geht ein verbaler
Schlagabtausch voraus. Der eine ein schwer bewaffneter und
gepanzerter Hüne, der andere ein Jüngling mit einer Steinschleuder.
David ruft dem Philister die Unterschiedlichkeit ihrer „Bewaffnung“
zu: „Du kommst zu mir mit Schwert, Speer und Sichelschwert, ich
aber komme zu dir im Namen des Herrn der Heere, des Gottes der
Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast.“ (1 Sam 17,45) Vor
Jahren begleitete ich ein befreundetes Ehepaar. Die beiden hatten
im dritten Monat ihrer Schwangerschaft erfahren, dass das Mädchen
ein nicht ausgebildetes Gehirn hat. Kinder mit Anenzephalie leben
nach der Geburt in der Regel nur wenige Stunden. Valentina sollte
leben dürfen, solange es ihr gegeben ist. Gleich nach der Geburt
besuche ich Mutter und Kind zuhause am Bett. Wir beten zusammen die
Vesper. Es ist ein Dienstagabend nach Weihnachten. Ich lese laut
den 20. Psalm: „Die einen sind stark durch Wagen, die anderen durch
Rosse. Wir aber sind stark im Namen des Herrn unseres Gottes. Sie
sind gestürzt und gefallen; wir bleiben aufrecht und stehen.“ Keine
Wagen. Keine Rosse. Keine medizinische Macht oder Möglichkeit. Nur
dieses kleine, geliebte, wehrlose Kind im Abschied. 35 Stunden nach
der Geburt stirbt Valentina. Ihr Kindersarg steht in der Kapelle
direkt neben der Krippe. Valentina („die Lebendige“) neben Christus
(„dem Gesalbten“). Mit dem Gesalbten, sagt König David im selben
Psalm, werden die Wehrlosen die Sieger sein: „Der Herr schenkt
seinem Gesalbten den Sieg“ – und mit ihm Valentina, die zu ihm
gehört. (Die Geschichte von Valentina kann hier nachgelesen
werden.) Fra' Georg Lengerke
Schlagabtausch voraus. Der eine ein schwer bewaffneter und
gepanzerter Hüne, der andere ein Jüngling mit einer Steinschleuder.
David ruft dem Philister die Unterschiedlichkeit ihrer „Bewaffnung“
zu: „Du kommst zu mir mit Schwert, Speer und Sichelschwert, ich
aber komme zu dir im Namen des Herrn der Heere, des Gottes der
Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast.“ (1 Sam 17,45) Vor
Jahren begleitete ich ein befreundetes Ehepaar. Die beiden hatten
im dritten Monat ihrer Schwangerschaft erfahren, dass das Mädchen
ein nicht ausgebildetes Gehirn hat. Kinder mit Anenzephalie leben
nach der Geburt in der Regel nur wenige Stunden. Valentina sollte
leben dürfen, solange es ihr gegeben ist. Gleich nach der Geburt
besuche ich Mutter und Kind zuhause am Bett. Wir beten zusammen die
Vesper. Es ist ein Dienstagabend nach Weihnachten. Ich lese laut
den 20. Psalm: „Die einen sind stark durch Wagen, die anderen durch
Rosse. Wir aber sind stark im Namen des Herrn unseres Gottes. Sie
sind gestürzt und gefallen; wir bleiben aufrecht und stehen.“ Keine
Wagen. Keine Rosse. Keine medizinische Macht oder Möglichkeit. Nur
dieses kleine, geliebte, wehrlose Kind im Abschied. 35 Stunden nach
der Geburt stirbt Valentina. Ihr Kindersarg steht in der Kapelle
direkt neben der Krippe. Valentina („die Lebendige“) neben Christus
(„dem Gesalbten“). Mit dem Gesalbten, sagt König David im selben
Psalm, werden die Wehrlosen die Sieger sein: „Der Herr schenkt
seinem Gesalbten den Sieg“ – und mit ihm Valentina, die zu ihm
gehört. (Die Geschichte von Valentina kann hier nachgelesen
werden.) Fra' Georg Lengerke
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