200124 Feind in Freundeshand 1 Sam 24,3-21
2 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Der Friede hält nicht lange an. Bei der erneuten Verfolgung Davids
durch König Saul kommt es zu einer denkwürdigen Situation. Der
König zieht sich in eine Höhle bei En-Gedi zurück, „um seine
Notdurft zu verrichten“. David hockt hinten in der Höhle,
wiedersteht dem Rat und der Versuchung, König Saul umzubringen, und
schneidet stattdessen ein Stück von dessen Gewand ab. Manche
Kommentatoren dieser Szene halten sie für „derb“ oder
„humoristisch“. Aber gerade die denkbar schamhafte Situation der
Erniedrigung des wütenden Königs gibt diesem Moment doch seine
Größe. David hat seinen todgefährlichen Feind in der Hand – und
schenkt ihm das Leben. Die meisten von uns werden diese Situation
so nicht kennen. Aber Jesus sagt uns, dass schon unsere Gedanken
und Vorstellungen eine Realität sind. Also: Kenne ich die
Vorstellung, das ein Widersacher, in einem schwachen Moment
angetroffen, so sehr bluten muss oder so sehr beschämt oder anders
unschädlich gemacht wird, dass er aufhört mein Widersacher zu sein?
Aus zwei Gründen schont David den gewaltigen Saul: Erstens, weil
Saul der Gesalbte Gottes ist. Wer an den Gesalbten Gottes Hand
anlegt, legt Hand an Gott. Und zweitens, weil er um das Herz des
Königs wirbt, dessen Freund und Diener er sein will – obwohl er
weiß, dass er ihn einmal ersetzen soll. Warum sollten wir unseren
Widerpart schonen? Weil er der Bruder oder die Schwester ist, für
die Christus gestorben ist – egal wie groß seine Schuld sein mag.
Und weil Gott durch Machtverzicht um unser Herz wirbt und
Mitwerbende braucht, wenn das Herz des Feindes gewonnen werden
soll. Fra' Georg Lengerke
durch König Saul kommt es zu einer denkwürdigen Situation. Der
König zieht sich in eine Höhle bei En-Gedi zurück, „um seine
Notdurft zu verrichten“. David hockt hinten in der Höhle,
wiedersteht dem Rat und der Versuchung, König Saul umzubringen, und
schneidet stattdessen ein Stück von dessen Gewand ab. Manche
Kommentatoren dieser Szene halten sie für „derb“ oder
„humoristisch“. Aber gerade die denkbar schamhafte Situation der
Erniedrigung des wütenden Königs gibt diesem Moment doch seine
Größe. David hat seinen todgefährlichen Feind in der Hand – und
schenkt ihm das Leben. Die meisten von uns werden diese Situation
so nicht kennen. Aber Jesus sagt uns, dass schon unsere Gedanken
und Vorstellungen eine Realität sind. Also: Kenne ich die
Vorstellung, das ein Widersacher, in einem schwachen Moment
angetroffen, so sehr bluten muss oder so sehr beschämt oder anders
unschädlich gemacht wird, dass er aufhört mein Widersacher zu sein?
Aus zwei Gründen schont David den gewaltigen Saul: Erstens, weil
Saul der Gesalbte Gottes ist. Wer an den Gesalbten Gottes Hand
anlegt, legt Hand an Gott. Und zweitens, weil er um das Herz des
Königs wirbt, dessen Freund und Diener er sein will – obwohl er
weiß, dass er ihn einmal ersetzen soll. Warum sollten wir unseren
Widerpart schonen? Weil er der Bruder oder die Schwester ist, für
die Christus gestorben ist – egal wie groß seine Schuld sein mag.
Und weil Gott durch Machtverzicht um unser Herz wirbt und
Mitwerbende braucht, wenn das Herz des Feindes gewonnen werden
soll. Fra' Georg Lengerke
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