200128 Freude zum Fremdschämen 2 Sam 6,12b-15.17-19
2 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Bei libanesischen Ordensschwestern sollte ein befreundeter Priester
mit den Schwestern und einer Maltesergruppe tanzen. Bei den ersten
linkischen Schritten sagte er schweißgebadet: „Das könnt ihr doch
mit einem Nordharzer nicht machen.“ König David ist nicht aus dem
Harz. Er tanzt „mit ganzer Hingabe“ vor der Lade Gottes mit den
Tafeln des Bundes auf ihrem Weg auf den Zion. Für David ist Tanzen
Beten mit dem Leib. Tanzen mag der Mentalität z.B. des Harzers
nicht liegen. Aber wir kennen dennoch Ähnliches aus der Liturgie
der byzantinischen und der lateinischen Kirche. Wir beten in
Bewegungen und Gesten. Wir beten stehend, kniend und liegend,
aufrecht und gebeugt, sitzend und schreitend, singend und
schweigend, mit erhobenen, gefalteten, oder auf der Brust
verschränkten Händen. Im Tanz sagt König David mehr, als er über
die Lippen bringt. Er sagt aber auch mehr als die Menschen
verstehen können. In der Lesung heute fehlt leider der Vers, in dem
die Empörung von Michal, Davids erster Frau, geschildert wird. Als
sie den König tanzen sah, „verachtete sie ihn in ihrem Herzen.“ (2
Sam 6,16) Er habe, sagt sie ihm später, „sich vor den Augen der
Mägde seiner Untertanen bloßgestellt […], wie sich nur einer vom
Gesindel bloßstellen kann.“ (V. 20) Später rechtfertigt der König
sich. Sein Tanz habe dem Herrn gegolten, „für ihn will ich mich
gern noch geringer machen als diesmal und in meinen eigenen Augen
niedrig erscheinen.“ (V. 21f.) David spielt sich nicht auf, sondern
runter. Er wird vor Gott zum Kind und lobt Gott mit Leib und Seele
– auch um den Preis, sich lächerlich zu machen. Fra' Georg Lengerke
mit den Schwestern und einer Maltesergruppe tanzen. Bei den ersten
linkischen Schritten sagte er schweißgebadet: „Das könnt ihr doch
mit einem Nordharzer nicht machen.“ König David ist nicht aus dem
Harz. Er tanzt „mit ganzer Hingabe“ vor der Lade Gottes mit den
Tafeln des Bundes auf ihrem Weg auf den Zion. Für David ist Tanzen
Beten mit dem Leib. Tanzen mag der Mentalität z.B. des Harzers
nicht liegen. Aber wir kennen dennoch Ähnliches aus der Liturgie
der byzantinischen und der lateinischen Kirche. Wir beten in
Bewegungen und Gesten. Wir beten stehend, kniend und liegend,
aufrecht und gebeugt, sitzend und schreitend, singend und
schweigend, mit erhobenen, gefalteten, oder auf der Brust
verschränkten Händen. Im Tanz sagt König David mehr, als er über
die Lippen bringt. Er sagt aber auch mehr als die Menschen
verstehen können. In der Lesung heute fehlt leider der Vers, in dem
die Empörung von Michal, Davids erster Frau, geschildert wird. Als
sie den König tanzen sah, „verachtete sie ihn in ihrem Herzen.“ (2
Sam 6,16) Er habe, sagt sie ihm später, „sich vor den Augen der
Mägde seiner Untertanen bloßgestellt […], wie sich nur einer vom
Gesindel bloßstellen kann.“ (V. 20) Später rechtfertigt der König
sich. Sein Tanz habe dem Herrn gegolten, „für ihn will ich mich
gern noch geringer machen als diesmal und in meinen eigenen Augen
niedrig erscheinen.“ (V. 21f.) David spielt sich nicht auf, sondern
runter. Er wird vor Gott zum Kind und lobt Gott mit Leib und Seele
– auch um den Preis, sich lächerlich zu machen. Fra' Georg Lengerke
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