200204 Ich an Deiner Stelle 2 Sam 18,6.9-10.14b.24-25a.30-19,3
2 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Der Krieg zwischen König David und seinem Sohn Abschalom ist mehr
als ein antikes Familiendrama. Dem König steht nicht ein verhasster
Feind, sondern sein geliebter Sohn gegenüber. Den will David
unbedingt schonen (2 Sam 18,5). Er kämpft gegen seine Truppen,
seine Gier nach dem Thron, seinen Zorn auf den Vater – immer in
Sorge um den Sohn. David will den Feind retten und die Feindschaft
töten. Das wird später Paulus über Christus schreiben: „Er hat in
seiner Person die Feindschaft [zwischen Juden und Heiden] getötet“
(Eph 2,16). Auf der Flucht bleibt Abschalom mit den Haaren in einem
Baum im Wald Ephraim hängen (2 Sam 18,9; Flavius Josephus). Dort
wird er von Davids Heerführer Joab getötet. Was eine
Freudenbotschaft sein soll, stürzt den David in eine verzweifelte
Klage um den Sohn. Sie gipfelt in dem Ausruf: „Wäre ich doch an
deiner Stelle gestorben.“ Mich haben das vor allem Mütter
schwerkranker Kinder gelehrt, dass die Liebe sagt: Könnte ich doch
an Deiner Stelle sein. Tausend Jahre nach Abschalom wird in
Jerusalem wieder einer an einem Holz hängen. Von ihm werden die
Seinen sagen: Er hat wahr gemacht, was die Liebe sagt: Ich will an
Deiner Stelle sein, damit du lebst. Joab macht dem David später den
gleichen Vorwurf, der Jesus und den Seinen bis heute gemacht wird:
„Du zeigst ja denen deine Liebe, die dich hassen, und deinen Hass
denen, die dich lieben.“ (2 Sam 19,7) Der Verdacht, dass der, der
meinen Feind liebt, mein Feind sein muss – das ist vermutlich eines
der größten Hindernisse, das Menschen von Gott trennt. Das
Familiendrama zwischen David und Abschalom ist das unsrige. Fra'
Georg Lengerke
als ein antikes Familiendrama. Dem König steht nicht ein verhasster
Feind, sondern sein geliebter Sohn gegenüber. Den will David
unbedingt schonen (2 Sam 18,5). Er kämpft gegen seine Truppen,
seine Gier nach dem Thron, seinen Zorn auf den Vater – immer in
Sorge um den Sohn. David will den Feind retten und die Feindschaft
töten. Das wird später Paulus über Christus schreiben: „Er hat in
seiner Person die Feindschaft [zwischen Juden und Heiden] getötet“
(Eph 2,16). Auf der Flucht bleibt Abschalom mit den Haaren in einem
Baum im Wald Ephraim hängen (2 Sam 18,9; Flavius Josephus). Dort
wird er von Davids Heerführer Joab getötet. Was eine
Freudenbotschaft sein soll, stürzt den David in eine verzweifelte
Klage um den Sohn. Sie gipfelt in dem Ausruf: „Wäre ich doch an
deiner Stelle gestorben.“ Mich haben das vor allem Mütter
schwerkranker Kinder gelehrt, dass die Liebe sagt: Könnte ich doch
an Deiner Stelle sein. Tausend Jahre nach Abschalom wird in
Jerusalem wieder einer an einem Holz hängen. Von ihm werden die
Seinen sagen: Er hat wahr gemacht, was die Liebe sagt: Ich will an
Deiner Stelle sein, damit du lebst. Joab macht dem David später den
gleichen Vorwurf, der Jesus und den Seinen bis heute gemacht wird:
„Du zeigst ja denen deine Liebe, die dich hassen, und deinen Hass
denen, die dich lieben.“ (2 Sam 19,7) Der Verdacht, dass der, der
meinen Feind liebt, mein Feind sein muss – das ist vermutlich eines
der größten Hindernisse, das Menschen von Gott trennt. Das
Familiendrama zwischen David und Abschalom ist das unsrige. Fra'
Georg Lengerke
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