200207 Besser das Gesicht verlieren Mk 6,14-29
2 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Ein Fest am Hof des Herodes. Die Tochter seiner Geliebten tanzt und
darf sich vom König etwas wünschen. Das Kind spricht mit seiner
Mutter. Die sieht ihre Stunde gekommen. Und so wünscht sich das
Mädchen „den Kopf des Täufers Johannes“. Wir wissen nicht, ob es
einen längeren Kampf in Herodes gegeben hat. Wir wissen nur, dass
er den Täufer „fürchtete“ und zugleich „ihn gerne hörte“. Offenbar
gab es noch einen Rest im Tyrannen, der die Sehnsucht nach Gottes
Wort und Willen nicht ganz verloren hatte. Aber etwas anderes ist
stärker. „Weil er vor allen Leuten einen Schwur getan hatte“, lässt
Herodes Johannes enthaupten. Wenn wir sagen: „Jemand verliert sein
Gesicht“, dann meinen wir nicht Augen, Mund und Nase, sondern sein
Ansehen bei den Menschen. Die Sorge, das Gesicht zu verlieren, kann
uns entweder davor bewahren oder dazu bringen, eine Menge dummes
Zeug zu tun. Schlimm wird es, wenn wir versuchen, das falsche Bild
aufrecht zu erhalten, das sich andere von uns gemacht oder wir
ihnen von uns gegeben haben. So geht es Herodes: Er will sein
dummes Wort halten und für einen Ehrenmann gehalten werden. Er will
sein Gesicht nicht verlieren und verliert stattdessen lieber sein
Gewissen, das in Gestalt des Täufers geschätzt und zugleich gehasst
in seinem Keller sitzt. Das kann der schmerzvollste und zugleich
glücklichste Moment im Leben eines Menschen sein, dass er sein
Gesicht verliert, damit sein wahres Gesicht zum Vorschein kommt.
Sein „Angesicht“, das sich sehen und anschauen lässt – von den
Menschen und von Gott. Einem solchen Angesicht kann Gott sich
zeigen. Fra' Georg Lengerke
darf sich vom König etwas wünschen. Das Kind spricht mit seiner
Mutter. Die sieht ihre Stunde gekommen. Und so wünscht sich das
Mädchen „den Kopf des Täufers Johannes“. Wir wissen nicht, ob es
einen längeren Kampf in Herodes gegeben hat. Wir wissen nur, dass
er den Täufer „fürchtete“ und zugleich „ihn gerne hörte“. Offenbar
gab es noch einen Rest im Tyrannen, der die Sehnsucht nach Gottes
Wort und Willen nicht ganz verloren hatte. Aber etwas anderes ist
stärker. „Weil er vor allen Leuten einen Schwur getan hatte“, lässt
Herodes Johannes enthaupten. Wenn wir sagen: „Jemand verliert sein
Gesicht“, dann meinen wir nicht Augen, Mund und Nase, sondern sein
Ansehen bei den Menschen. Die Sorge, das Gesicht zu verlieren, kann
uns entweder davor bewahren oder dazu bringen, eine Menge dummes
Zeug zu tun. Schlimm wird es, wenn wir versuchen, das falsche Bild
aufrecht zu erhalten, das sich andere von uns gemacht oder wir
ihnen von uns gegeben haben. So geht es Herodes: Er will sein
dummes Wort halten und für einen Ehrenmann gehalten werden. Er will
sein Gesicht nicht verlieren und verliert stattdessen lieber sein
Gewissen, das in Gestalt des Täufers geschätzt und zugleich gehasst
in seinem Keller sitzt. Das kann der schmerzvollste und zugleich
glücklichste Moment im Leben eines Menschen sein, dass er sein
Gesicht verliert, damit sein wahres Gesicht zum Vorschein kommt.
Sein „Angesicht“, das sich sehen und anschauen lässt – von den
Menschen und von Gott. Einem solchen Angesicht kann Gott sich
zeigen. Fra' Georg Lengerke
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