200208 Bei ihm sein Mk 6,14-29

200208 Bei ihm sein Mk 6,14-29

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Erschöpfung ist in der Kirche kein neues Phänomen. Nach ihrer
Sendung und Rückkehr berichten die Jünger Jesus und er lädt sie
ein: „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind.“ (Mk
6,31) Wir erfahren die Gemeinschaft mit Jesus dort, wo wir zu zwei
oder zu dritt „in seinem Namen beisammen sind“ (Mt 18,20). Es
braucht aber auch Zeiten „an einem einsamen Ort“, in denen wir
abseits der Anderen und ihren Ansprüchen bei ihm sind. Denn er ist
zwar immer bei uns, aber wir sind nicht immer bei ihm. „Bei ihm
sein“ heißt zum einen vor ihm sein: auf ihn schauend, in seinem
Blick und im Anschauen und Hören auf ihn, im Erzählen, Eröffnen und
Hinhalten. Beim ihm sein heißt zum anderen in ihm sein: verbunden
mit ihm in seiner Liebe zu uns und den Menschen, besonders zu den
Armen. Und es heißt, bei ihm in uns sein. Denn zu Jesus gehen heißt
weggehen von sich zu ihm und dann mit ihm zu und den Menschen. Dann
heißt es aber auch in sich gehen, weil er uns innerlicher ist als
unser Innerstes (Augustinus). Das Alleinsein mit Jesus war schon im
Evangelium schwer. Unterscheidung tut not. Nicht alles, was
drängend ist, ist auch wichtig. Aber diese Unterscheidung und
Entscheidung lohnt sich. Wo wir bei ihm, in ihm und mit ihm sind,
kommt unser Leben in Ordnung. „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo
wir allein sind“ könnte heute heißten: vielleicht nur für fünf
Minuten: Telefon auf Flugmodus, stillsitzen und beim Einatmen: „Du
bist bei mir“ und beim Ausatmen: „Ich bin bei Dir“ beten. Fra'
Georg Lengerke

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