200213 Gott und die Götter 1 Kön 11, 4-13
2 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Weil ich von Salomo oder an seiner Stelle lernen will, halte ich
einen Moment inne. Was würde er mir antworten, wenn ich ihn fragte,
wie es dazu kommen konnte, dass er, der weiseste aller Könige, die
anderen Götter verehrt? Er würde sich nicht entschuldigen mit der
Verführung der fremden Frauen. Das wäre unter seinem Niveau. Es
scheint mir auch eher eine literarische Spitze gegen Salomos
politisch motivierte Allianzen zu sein. Vielleicht hätte er in etwa
so geantwortet: „Gott hat mein Herz weit gemacht. – Wie könnte ich
dann die anderen Götter ausschließen?“ Es muss im Leben und Wachsen
Salomos irgendwann einen Knacks gegeben haben, nach dem ihm die
Verehrung des einen Gottes eine Verengung zu sein schien. So als
könnten ihm die Kulte der Astarte und des Milkom etwas geben, was
ihm in der Verehrung JHWHs abginge. Es stimmt: Gott hatte Salomos
Herz weit gemacht. Aber eben auch weise. Und zur Weisheit des
geweiteten Herzens gehört die Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen
Gott und den Götzen. Die Verdunkelung des weiten Herzens Salomos
begann damit, der Stimme zu glauben, die sagt: Gott und die Götter
sind eins. Das ist eine meiner Lebensaufgaben: Die Stimme zu
entlarven, die mir sagt, Gott und die Götzen seien eins; jene Lüge,
die mir mittels der geschaffenen Dinge die Stillung meiner
Sehnsucht verspricht: von der heutigen Serie über Geld, Macht, Sex
bis hin zum transhumanistischen Versprechen ewiger Gesundheit und
Jugend. Je weiter das Herz, umso wichtiger die Unterscheidung der
Weisheit: „Das Unersättliche kann sich nur an das Unerschöpfliche
wenden.“ (Paul Claudel) Fra' Georg Lengerke
einen Moment inne. Was würde er mir antworten, wenn ich ihn fragte,
wie es dazu kommen konnte, dass er, der weiseste aller Könige, die
anderen Götter verehrt? Er würde sich nicht entschuldigen mit der
Verführung der fremden Frauen. Das wäre unter seinem Niveau. Es
scheint mir auch eher eine literarische Spitze gegen Salomos
politisch motivierte Allianzen zu sein. Vielleicht hätte er in etwa
so geantwortet: „Gott hat mein Herz weit gemacht. – Wie könnte ich
dann die anderen Götter ausschließen?“ Es muss im Leben und Wachsen
Salomos irgendwann einen Knacks gegeben haben, nach dem ihm die
Verehrung des einen Gottes eine Verengung zu sein schien. So als
könnten ihm die Kulte der Astarte und des Milkom etwas geben, was
ihm in der Verehrung JHWHs abginge. Es stimmt: Gott hatte Salomos
Herz weit gemacht. Aber eben auch weise. Und zur Weisheit des
geweiteten Herzens gehört die Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen
Gott und den Götzen. Die Verdunkelung des weiten Herzens Salomos
begann damit, der Stimme zu glauben, die sagt: Gott und die Götter
sind eins. Das ist eine meiner Lebensaufgaben: Die Stimme zu
entlarven, die mir sagt, Gott und die Götzen seien eins; jene Lüge,
die mir mittels der geschaffenen Dinge die Stillung meiner
Sehnsucht verspricht: von der heutigen Serie über Geld, Macht, Sex
bis hin zum transhumanistischen Versprechen ewiger Gesundheit und
Jugend. Je weiter das Herz, umso wichtiger die Unterscheidung der
Weisheit: „Das Unersättliche kann sich nur an das Unerschöpfliche
wenden.“ (Paul Claudel) Fra' Georg Lengerke
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