200215 Nicht hungrig gehen Mk 8,1-10

200215 Nicht hungrig gehen Mk 8,1-10

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Wenn das Evangelium vom Essen spricht, ist immer die Nahrung für
Leib und Seele gemeint. Leibliche und geistliche Speise gehören
zusammen. Jesus will die Menschen nicht hungrig nach Hause schicken
– nicht mit hungerndem Leib und nicht mir hungernder Seele. „Wenn
ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie unterwegs
zusammenbrechen.“ (Mk 8,3) Kann es sein, dass das dauernd
geschieht, dass wir Menschen in Jesu Namen hungrig nach Hause
schicken? Kann es sein, dass wir ihnen alles Mögliche zum Essen,
zum Anziehen, zum Wohnen, zum Gefahren-, Gepflegt- und vielleicht
sogar Gesundwerden geben – und sie dennoch hungrig gehen und nicht
wissen, wie ihnen geschieht? Jesus sagt uns, dass wir das alles tun
sollen. Schon solche Sorge ist heiliger Dienst. Er selbst gibt mit
uns und hat sich mit denen verbunden, die auf solche Gaben warten.
Aber wehe uns, wenn wir das schon für alles halten und den Hunger
nicht bemerken nach dem Wort, das bewirkt, was es sagt, nach dem
Blick, der ihre Not und Größe sieht, nach der Freundschaft, die an
allem Anteil nimmt und gibt, nach dem Erbarmen, das die
Erbärmlichkeit findet, nach dem Brot, das vom Himmel kommt, nach
der Stimme, die die Toten erreicht, nach dem „Erstgeborenen der
Toten“ (Kol 1,18), der mit den gestorbenen Kindern spielt, nach dem
Versprechen, das dem Tod standhält. Oder haben wir selbst uns den
Hunger schon abgewöhnt, obwohl die Seele längst lauter knurrt als
der Magen? Herr, viele sind hungrig nach Hause gegangen. Wir sind
noch da. Mehre, was uns zu wenig scheint. Nähre uns mit dem, was Du
mehrst. Und lass nicht zu, dass wir die Deinen hungrig nach Hause
schicken. Amen. Fra' Georg Lengerke

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