200216 Das erfüllte Gesetz Mt 5,17-37

200216 Das erfüllte Gesetz Mt 5,17-37

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Schlecht informierte Christen werfen den Juden gerne vor, ihre
Religion bestehe zuerst und vor allem in der Erfüllung von
Gesetzesvorschriften. Abgesehen davon, dass es krankhafte
Gesetzesfrömmigkeit auch unter Christen gibt, ist diese
Unterstellung nicht nur töricht, sondern auch Grund für den
Antijudaismus unter den Christen. Ein frommer Jude wird diesen
Vorwurf empört von ich weisen. Das „Gesetz des Mose“ ist nicht ein
Strafgesetzbuch oder ein gesellschaftlicher Verhaltenskodex. Es ist
vielmehr die Lebensform des Volkes Gottes – mit Gott und für die
Welt. Seine „Erfüllung“ ist nicht Gesetzesfrömmigkeit, sondern die
Antwort auf das Wort und Handeln Gottes auf dem Weg in die
Freiheit. Ein frommer Jude hat das Gesetz Gottes lieb, weil er Gott
liebhat. Deshalb will er mit Gott und von seinem Wort geformt
leben. Schon Jesus musste den Vorwurf der Juden und die
Erleichterung der Heiden, das Gesetz des Mose abgeschafft zu haben,
korrigieren. Im Gegenteil, er hat das Gesetz nicht nur erfüllt; er
ist auch der, auf den hin das Gesetz gemacht ist. Wo aber das
Gesetz erfüllt ist, da ist es überwunden. Viele halten die vom
Gesetz gewollte „Gottesgemäßheit“ für aufoktroyiert. Sie meinen,
das Getrennsein von Gott gehöre zu ihnen wie Auge oder Hand. Für
sie, sagt Jesus, wäre es besser, sie trennten sich von Auge oder
Hand, als ganz von Gott getrennt zu sein. Wenn wir Jesus Christus
so liebhaben, wie der fromme Jude Gott und sein Gesetz, wenn wir
das Leben des Leibes Christi mit der gleichen Leidenschaft leben,
wie der fromme Jude das Leben des Volkes Gottes, dann haben wir das
Gesetz erfüllt. Fra' Georg Lengerke

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