200301 Die Wüste und der Garten Mt 4,1-11

200301 Die Wüste und der Garten Mt 4,1-11

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Jesus wird vom Geist in die Wüste geführt. Aber die Wüste ist nicht
die Fremde, sondern der Ort, an dem wir sind. Deshalb rühren die
drei Versuchungen Jesu an die Grundfragen unseres Lebens. Wovon
lebe ich? Der Versucher sagt: Weil Du Gottes Sohn bist, kannst Du
Dir machen oder nehmen, was Du zum Leben brauchst. Die Liebe
antwortet: Ich lebe nicht vom Machen oder Nehmen, sondern vom dem,
was mir gegeben wird. Die Dinge und Menschen, selbst mein Leib,
sind Gabe – nicht Ware und nicht Beute. Was gelte ich? Der
Versucher sagt: Spring! Gott wird Dich unversehrt erscheinen
lassen. Die Liebe antwortet: Ich will nicht, dass Gott meinen
Willen tut, sondern ich will den Willen Gottes tun. Wir werden
nicht frei, wenn wir Gott für unsere Reiche in Anspruch nehmen,
sondern dort, wo wir uns für sein Reich in Anspruch nehmen lassen.
Wo wir mit Gott lieben, sind wir Könige. Wem diene ich? Der
Versucher sagt: Bete mich an, und ich gebe Dir die Weltherrschaft.
Die Liebe sagt: Ich bete allein den an, der mich sein oder werden
lässt, der ich bin. Die Frage, wem wir dienen, stellt sich nicht
nur angesichts der Armen, sondern auch angesichts der Mächte der
Welt. In wessen Dienst stehen wir, und wem haben wir Macht gegeben
über uns? Wir haben, sagt die Heilige Schrift, den Garten gegen die
Wüste eingetauscht. Den Garten der Gaben mit der Wüste der Beute.
Den Garten unserer Würdigung mit der Wüste, sich beweisen zu
müssen. Den Garten der Herrschaft mit Gott mit der Wüste der
Anbetung der Macht. Wo wir mit Jesus empfangen, was Gott gibt,
wollen, was Gott will, und anbeten, was Gott ist, dort wird die
Wüste zum Garten und wir werden frei. Fra' Georg Lengerke

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