200308 Hier ist gut sein Mt 17,1-9
2 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Letzter Tag der Leonardo-Ausstellung im Louvre in Paris: Viele der
zahlreichen Besucher nehmen ein Ausstellungsstück nach dem anderen
mit der Handykamera auf und gehen weiter. Was haben sie gesehen?
Und was hat es ihnen gesagt? Petrus will den Moment der Schau des
verwandelten Jesus im Gespräch mit Mose und Elija festhalten:
„Herr, hier ist gut sein!“ übersetzt Martin Luther. Wenn man
versucht, einen vielsagenden Moment einzufangen und festzuhalten,
statt hinzuhören und sich erreichen zu lassen, dann verstummt und
stirbt der Moment. Was bleibt, ist ein falsches Ideal. Und das ist
ein untaugliches Kriterium für unser Urteil über uns selbst oder
andere, über die Kirche oder die Welt. Petrus hat schon recht: Es
ist gut, dass die Jünger da sind. Und es wäre wichtig, dass sie da
bleiben. Aber dableiben heißt eben nicht auf dem Berg in seliger
Schau bleiben, sondern bei dem bleiben, den sie dort erkannt haben.
Auf dem Berg zeigt sich Jesus als der, von und mit dem das Gesetz
(Mose) und die Propheten (Elija) sprechen. Er ist selbst das Licht
Gottes, das den Menschen ins rechte Licht rückt und das Todesdunkel
besiegt. Man sollte die Verklärung Jesu nicht ohne die
anschließende Szene lesen. Die Jünger müssen – von der Erfahrung
auf dem Berg geprägt – mit Jesus wieder in die Niederungen der Welt
und ihrer Nöte gehen. In die Hysterie und die echte Angst, in die
Streitigkeiten in Kirche und Gesellschaft, in die Not der
Geflüchteten und die Furcht der Beheimateten. Solange sie mit dem
kommunizieren, den sie auf dem Berg erkannt haben, können sie
überall sagen: Hier sind wir richtig! Hier ist gut sein! Fra' Georg
Lengerke
zahlreichen Besucher nehmen ein Ausstellungsstück nach dem anderen
mit der Handykamera auf und gehen weiter. Was haben sie gesehen?
Und was hat es ihnen gesagt? Petrus will den Moment der Schau des
verwandelten Jesus im Gespräch mit Mose und Elija festhalten:
„Herr, hier ist gut sein!“ übersetzt Martin Luther. Wenn man
versucht, einen vielsagenden Moment einzufangen und festzuhalten,
statt hinzuhören und sich erreichen zu lassen, dann verstummt und
stirbt der Moment. Was bleibt, ist ein falsches Ideal. Und das ist
ein untaugliches Kriterium für unser Urteil über uns selbst oder
andere, über die Kirche oder die Welt. Petrus hat schon recht: Es
ist gut, dass die Jünger da sind. Und es wäre wichtig, dass sie da
bleiben. Aber dableiben heißt eben nicht auf dem Berg in seliger
Schau bleiben, sondern bei dem bleiben, den sie dort erkannt haben.
Auf dem Berg zeigt sich Jesus als der, von und mit dem das Gesetz
(Mose) und die Propheten (Elija) sprechen. Er ist selbst das Licht
Gottes, das den Menschen ins rechte Licht rückt und das Todesdunkel
besiegt. Man sollte die Verklärung Jesu nicht ohne die
anschließende Szene lesen. Die Jünger müssen – von der Erfahrung
auf dem Berg geprägt – mit Jesus wieder in die Niederungen der Welt
und ihrer Nöte gehen. In die Hysterie und die echte Angst, in die
Streitigkeiten in Kirche und Gesellschaft, in die Not der
Geflüchteten und die Furcht der Beheimateten. Solange sie mit dem
kommunizieren, den sie auf dem Berg erkannt haben, können sie
überall sagen: Hier sind wir richtig! Hier ist gut sein! Fra' Georg
Lengerke
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