200318 Nimm dich in acht Dtn 4,1.5-9

200318 Nimm dich in acht Dtn 4,1.5-9

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
„Nehmen Sie sich in acht! Achten Sie gut auf sich!“ Solche Hinweise
bekommen wir in diesen Tagen häufig. Auch in der heutigen Lesung
steht diese Mahnung im Kontext einer Krise. Es ist die Krise der
Wüstenwanderung, des bevorstehenden Einzugs ins Gelobte Land und
der „Ansteckung“ von der Verehrung fremder Götter, ihren Bildern
und dem Anspruch ihrer Macht. Aber die Zuhörer des Mose sollen hier
nicht auf zu vermeidende Übel sondern auf in der Geschichte
empfangenen Gaben achten. Da ist zuerst das mosaische Gesetz als
Lebensform des Volkes Gottes – für die Völker Ausdruck von
beneidenswerter „Weisheit und Bildung“. Dann geht es um Achtsamkeit
auf das, was sie selbst erlebt und gehört haben – von Ägypten bis
durch die Wüste. Krise als Zeit uns zu erinnern, wo wir Mut oder
Führung, Schutz oder Rettung geschenkt bekamen – oft von den
Menschen und immer von Gott. Solche Achtsamkeit kann über meine
eigene Lebenszeit hinausgehen. Das Volk Israel versteht sich als
Kollektivperson, deren Erfahrungen durch die Generationen gehen.
„Mein Vater war ein heimatloser Aramäer“, beginnt das
Glaubensbekenntnis Israels (Dtn 26,5-11). Und dann wird die
Geschichte vom Auszug aus Ägypten bis heute in der ersten Person
Plural erzählt: „Die Ägypter behandelten uns schlecht“, und „Der
Herr führte uns mit starker Hand … aus Ägypten.“ Viele von uns
haben eine Krise wie diese noch nicht erlebt. Erinnern wir uns an
unsere und die Gotteserfahrungen unserer Vorfahren. Sie haben
Seuchen bestanden, Kriege überlebt und auf Fluchten an sichere
Ziele gefunden. Und darin liegt eine Verheißung auch für uns und
unsere Kinder und Kindeskinder. Fra' Georg Lengerke

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