200402 Abrahams Verheißung sind wir Gen 17,1a.3-9

200402 Abrahams Verheißung sind wir Gen 17,1a.3-9

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Zeitlich gesehen verlieren sich die Spuren der Verheißung an
Abraham in der historischen Vorzeit. Aber nehmen wir an, die
Erzählung Abrahams liegt ungefähr so viele Jahre vor Christus, wie
wir Jahre nach Christus leben. Gestern beim Beten hatte ich dann
diese komische Vorstellung, dass die Zeit wie ein langer Streifen
Papier gefaltet würde, mit der Menschwerdung als Knick und Wende.
Dann kämen Abraham und wir vermutlich ungefähr nebeneinander zu
liegen. (Sachen gibt’s beim Beten…!) Wenn ich nun diese sehr alte,
historisch äußerst fragliche Urgeschichte des Glaubens dennoch
ernst nehme, dann redet Gott zu Abraham nicht nur über irgendwelche
Nachkommen. Gott erzählt dem Abraham von Euch und von mir –
zusammen mit den Milliarden, die je an den Gott Abrahams geglaubt
und sich seinem Bund angeschlossen haben. Mit Abrahams Ja beginnt
unser Glaube. Und dass wir so viele sind, „wie die Sterne am Himmel
und der Sand am Meer“ (Gen 22,17), sollte uns nicht gering von der
Würde auch nur eines Einzelnen denken lassen. Im Evangelium sagt
Jesus heute zum Entsetzen seiner Zuhörer, dass Abraham sich freute,
als er seinen Tag sehen sollte (Joh 8,56). Wenn schon Abraham sich
freute auf den Kommenden – freuen wir uns eigentlich über den
Gekommenen und darüber, dass wir am Tag Christi leben dürfen? Jetzt
macht das mit der gefalteten Geschichte von gestern doch irgendwie
Sinn: Ich stelle mir vor, wie Abraham mir entgegen kommt. Er schaut
hinter mich auf den Ostermorgen des Tages, der schon begonnen hat.
Er sieht voll Freude den Tag Christi, in dem ich schon lebe. Was,
wenn er mich nach meiner Freude fragt? Fra' Georg Lengerke

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