200412 Ostermorgen Furcht und Freude Mt 28,1-10

200412 Ostermorgen Furcht und Freude Mt 28,1-10

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Diese Wochen sind für viele Menschen von Furcht bestimmt. Vor dem
Virus und der Krankheit, vor Einsamkeit und Armut, vor
Freiheitsverlust und dem Polizeistaat, und über allem die Furcht
vor dem Tod. Viele dieser Ängste sind berechtigt. Es sieht für
viele nicht gut aus. Keiner soll an Ostern etwas anderes behaupten.
Auch die Auferstehung ist ja zunächst ein fürchterliches Geschehen.
Bei Matthäus zuerst für die Wächter und die Frauen. Die Wächter
sind da, um sich vor den Tod zu stellen. Die Frauen kommen, um sich
dem Tod zu stellen. Die Wächter bewachen die Grenze von Leben und
Tod. Die Frauen wollen sich der Endgültigkeit des Todes
vergewissern. Beide Gruppen haben guten Grund zur Furcht: Die Erde
bebt, das leere Grab wird geöffnet und ein Engel spricht zu den
Frauen. Doch sind die Folgen bei beiden ganz verschieden. Den
Wächtern wird (mit dem Grab im Rücken) die Lebensgewissheit
erschüttert. Sie waren „aus Furcht […] wie tot“. Den Frauen wird
(mit dem Grab im Blick) die Todesgewissheit erschüttert. Sie
„verließen das Grab voll Furcht und großer Freude“. Das sind keine
Alternativen. Es sind zwei Schritte auf einem Weg. Zuerst muss uns
wie den Wächtern die Illusion der Kontrolle über das Leben genommen
werden. Vor lauter Furcht vor dem Tod hören manche dann auf
lebendig zu leben. Wer sich dann, wie die Frauen, dem Tod gestellt
hat, dessen Todesgewissheit wird erschüttert. Ihre Furcht vor dem
neuen Leben mischt sich mit der Freude, das uns nicht der Tod
überwältigt, sondern die Liebe vorangeht. Du gibst uns Anteil an
Deinem Leben jenseits des Grabes. Lass nicht zu, dass die Furcht
vor dem Tod uns Dein Leben nimmt. Amen. Fra' Georg Lengerke

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