Rette mich, wer kann, 1 Petr 1,3-9 (Sonntag der göttl. Barmherzigkeit)

Rette mich, wer kann, 1 Petr 1,3-9 (Sonntag der göttl. Barmherzigkeit)

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Mir hat mal einer das Leben gerettet. Das hat vieles verändert.
Noch immer steckt mir der Schreck über meine Zerbrechlichkeit in
den Gliedern. Und seither kenne ich unsere Angewiesenheit
aufeinander als Angewiesener. Die ist kein Mangel, sondern eine
Gabe. Eine der größten. Wir können, sollen und dürfen einander
retten. Denn so rettet Gott. Zumindest vorläufig. Der 1.
Petrusbrief sagt uns nach Ostern, dass dies das Ziel unseres
Glaubens sei: „eure Rettung“. Nicht nur vorläufig, sondern
endgültig. Nicht nur des Leibes, sondern auch der Seele. Nicht nur
irdisch, sondern noch auf der Erde schon auf den Himmel hin. Die
geschieht, indem Gott in die Welt kommt, „um alle Menschen zu
retten“ (Tit 2,11). Aber wovor oder woraus will ich eigentlich
gerettet werden? Und woraus nicht? Ich bitte, nicht aus der Welt,
sondern mit der Welt, nicht vor den Menschen, sondern für die
Menschen gerettet zu werden. Ich bitte, nicht aus dem Leiden der
Liebe gerettet zu werden, sondern vor der Lieblosigkeit in mir und
um mich, die mich und meine Nächsten leiden macht. Ich bitte, nicht
aus der Wüste gerettet zu werden, durch die Du mich führst, sondern
aus der Traurigkeit, die aus dem Zweifel kommt. Ich bitte, nicht
aus der Freiheit gerettet zu werden, sondern aus meiner falschen
Wahl, nicht aus der Vergänglichkeit, sondern vor dem Verderben,
nicht vor dem Tod, sondern aus dem Tod. Mich rettet Dein Kommen und
Dein Wort, Dein Leben mit mir und Dein Sterben für mich. Mich
rettet Deine Auferstehung, Dein Geist und Deine Vergebung in der
Gemeinschaft der Deinen. Rette sich, wer kann. Rette mich, Du
kannst. Ich danke Dir. Amen. Fra' Georg Lengerke

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