Was wir „alles gemeinsam“ haben Apg 4,32-37 (Dienstag 2. Woche n. Ostern)
2 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Eine Freundin von mir nennt ihren Wagen „das FRAuto“. Das ist keine
ungeordnete Anhänglichkeit an mich. Sie sagt, ich solle ihr Auto
nutzen, als wäre es auch das Meine. So gibt es einige Menschen, die
ihr Haus, ihren Esstisch, ihre Begabungen und Einsichten auch ‚für
mich‘ haben – und für das, was mir miteinander tun wollen. Das gilt
auch andersherum. Was ich habe, will ich ‚für andere‘ haben: Zeit
und Kraft, Ohr und Rat und das, was ich von Gott und der Welt
empfangen und verstanden zu haben meine. In der Kirche des Anfangs
hatten die Gläubigen „alles gemeinsam“. Das ist nicht bloß ein
unrealistisches Ideal von Gütergemeinschaft. Es ist konstitutiv für
die Kirche, dass einer das, was er hat, für andere hat. Und dass
die Glaubenden Anteil haben, an dem, was ihnen füreinander und
miteinander gegeben ist: Häuser und Güter, Begabungen und
Einsichten, das Zeugnis von Gott, das Gebet und die Anteilnahme an
seinem Leben im Sakrament. Wie weit wir davon entfernt sind, sehen
wir daran, ob den Christen in der Pandemie dieses „füreinander und
miteinander Haben“ eigentlich fehlt. Für die meisten Christen ist
das von ihnen Erwartete die Kirchensteuer und das von der Kirche
Erwartete ihre soziale und pastorale Dienstleistung. Mir fehlt
gerade nicht so sehr das FRAuto. Mir fehlen der Anblick und die
Stimme der Schwestern und Brüder, ihr Tisch und ihr Haus. Mir fehlt
das Zeugnis der Nachfolger der Apostel, das gemeinsame Stehen vor
Gott, der Lobpreis und das „gemeinsame Brechen des Brotes“ (Apg
2,42). Aber ich bin von Herzen dankbar, dass ich kenne, was mir
fehlt, worauf ich hoffen und wofür ich streiten darf. Fra' Georg
Lengerke
ungeordnete Anhänglichkeit an mich. Sie sagt, ich solle ihr Auto
nutzen, als wäre es auch das Meine. So gibt es einige Menschen, die
ihr Haus, ihren Esstisch, ihre Begabungen und Einsichten auch ‚für
mich‘ haben – und für das, was mir miteinander tun wollen. Das gilt
auch andersherum. Was ich habe, will ich ‚für andere‘ haben: Zeit
und Kraft, Ohr und Rat und das, was ich von Gott und der Welt
empfangen und verstanden zu haben meine. In der Kirche des Anfangs
hatten die Gläubigen „alles gemeinsam“. Das ist nicht bloß ein
unrealistisches Ideal von Gütergemeinschaft. Es ist konstitutiv für
die Kirche, dass einer das, was er hat, für andere hat. Und dass
die Glaubenden Anteil haben, an dem, was ihnen füreinander und
miteinander gegeben ist: Häuser und Güter, Begabungen und
Einsichten, das Zeugnis von Gott, das Gebet und die Anteilnahme an
seinem Leben im Sakrament. Wie weit wir davon entfernt sind, sehen
wir daran, ob den Christen in der Pandemie dieses „füreinander und
miteinander Haben“ eigentlich fehlt. Für die meisten Christen ist
das von ihnen Erwartete die Kirchensteuer und das von der Kirche
Erwartete ihre soziale und pastorale Dienstleistung. Mir fehlt
gerade nicht so sehr das FRAuto. Mir fehlen der Anblick und die
Stimme der Schwestern und Brüder, ihr Tisch und ihr Haus. Mir fehlt
das Zeugnis der Nachfolger der Apostel, das gemeinsame Stehen vor
Gott, der Lobpreis und das „gemeinsame Brechen des Brotes“ (Apg
2,42). Aber ich bin von Herzen dankbar, dass ich kenne, was mir
fehlt, worauf ich hoffen und wofür ich streiten darf. Fra' Georg
Lengerke
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