Die gute Nachricht Mk 16,15-20

Die gute Nachricht Mk 16,15-20

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Eigentlich ist bei der heutigen Lesung das Markusevangelium schon
vorbei. Bei den ältesten Textzeugen fehlt sie. Am ursprünglichen
Schluss – vor der heutigen Lesung – wäre die Botschaft fast an ein
Ende gekommen. Die Zeugen des leeren Grabes „flohen, denn Schrecken
und Entsetzen hatte sie gepackt. Und sie sagten niemandem etwas
davon, denn sie fürchteten sich.“ (Mk 16,8) Markus, dessen Fest die
Kirche heute feiert, verfasst das vermutlich älteste der Evangelien
im Stil einer antiken Herrscherbiographie. Es ist jedoch die
Geschichte eines unbekannten jungen Mannes aus einer Unruheprovinz,
der am Ende als Aufrührer gekreuzigt wird. Als erster nennt Markus
diese Geschichte „Evangelium“. „Eu-angelia“, „gute Nachrichten“,
waren in dieser Zeit in der Regel Botschaften über weltpolitisch
wichtige Ereignisse. So nennt Flavius Josephus z.B. die Nachrichten
von der Ernennung Vespasians zum Kaiser „Evangelien“. Vielleicht
ahnen wir, was für ein Anspruch mit der Einführung des Begriffs
„Evangelium“ für das Leben und die Botschaft Jesu einhergeht. Sie
ist die „gute Nachricht“ schlechthin. Sie ist nicht harmlos. Sie
erschrickt ihre ersten Zeugen und lässt sie verstummen. Doch sucht
und findet und befähigt Gottes Geist jene, die sein Evangelium
weitersagen. Die gute Nachricht ist Deine Geschichte mit uns. Die
gute Nachricht ist, dass sie weitererzählt wird von Menschen, deren
Gemüter Du bewegst, deren Schuld Du vergibst, deren Herzen Du
erfüllst, deren Denken Du inspirierst, deren Blick Du erhellst
deren Verstehen Du erleuchtest, und deren Taten auch die Deinen
sind. Die gute Nachricht ist, dass Du uns meinst und alle, die Du
mit uns lieben willst. Amen. Fra' Georg Lengerke

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